Mittwoch, 3. November 2010

Stomach. Legs. JLo.

Ich mag Sport. Jetzt besuche ich unregelmäßig ein örtliches Fitness-Studio und finde es vorrangig soziologisch gesehen sehr interessant. Die Kurse, die ich einlege, enthalten in ihren Namen beliebteste feminine Körperregionen, die im Weiteren aus Autors Verlegen nicht genannt werden. Und ich habe wirklich keine Ahnung, ob es eine Verfahrensanweisung gäbe, die vorschreibt, wer für solche Kurse am besten geeignet ist. Mir ist es aber schon gelungen, eine Gleichheit unter die Trainers zu finden. Im Humor.

Die erste Coach ist mir persönlich so was von sympathisch. Ex-Ballett-Tänzerin, strenge Stimme, stets läuft im Saal elektronische Musik. Die Sportstunde (normale 60 Min.) besteht aus zwei Einheiten: Warm-Up und Main part (sozusagen). Aufgewärmt werden wir, die armen Schönheitswahnopfer, die ersten 40 Min. Geschwitzt, in allen Muskeln Tremor, durstig. Keine kann rhythmisch atmen. Sogar die Hübschesten in der Gruppe verlieren ihre Charme und Grazie. Jede guckt auf die Wanduhren an. Und jedesmal, aber wirklich jedesmal fragt die Coach unschuldig und voll interessiert: "Seid ihr etwa ein wenig aufgewärmt?"

Eine andere Kursleiterin hat tolle Haarlocken und gefällt mir auch. In meinem alten OSC Osnabrück (ich habe dich gemocht) war es üblich, dass man die Kursteilnehmer beim Aufzählen der gebliebenen Wiederholungen unterstützt. So wie "4...3...2...und das letzte Mal". Es wurde rückwärts gezählt und ich vermute, es sei ein Weltstandard. Meine zweite Coach hier zählt auch immer absteigend. Nach einer gefühlten Ewigkeit der Wiederholungen, wenn ich schon eine Tages- und Wochenreview im Kopf gemacht habe, schreit sie ins Mikro: "Uund 64 noch!" Seit ich ihre Kurse besuche, empfinde ich zur Zahl "32" nur positive Gefühle.
Ach ja, und ich mag Sport besonders dann, wenn wir am Kursende füreinander in die Hände klatschen.

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