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Dienstag, 9. Juli 2013
Fastenzeit
Es ist Mitte Nacht. Ich bin am Mittelmeer, inzwischen ein Jahr älter und glücklicher, warte auf das Morgengebet, den Beginn des Fastenmonats und Mama, die zu mir gerade fliegt. Alles ist gut, außer Kopfschmerzen. Mama hat aber Medizin mit :)
Samstag, 9. März 2013
Zahlen, Fakten und 8. März
Weltfrauentag? Für mich heißt es ein ganz normaler Freitag: mit Muskelschmerzen aufstehen, durchs Fenster Regen genießen und im relativ leeren Saal in Ruhe und ohne Eile trainieren, bis die letzte Straßenbahn kommt, die sich mit 20-Minuten-Takt verkehrt. Danach wird es sonst zu spät. Das heißt: in die Bahn werden komische, zum Teil gefährliche Personen oder viel schlimmer halbtot besoffene Jugendliche einsteigen. Der Nach-Hause-Weg wird auf einmal dunkler, verdächtiger und deutlich länger. Sogar meine Kapuze, die alle unnötigen Geräusche fürsorglich eliminiert (ich höre nichts!), hilft nicht mehr. Angst geht durch die Knochen. Meine neue Gegend, die im Tageslicht so friedlich und okay aussieht, verwandelt sich in eine ideale Szene für Krimis, Horrorfilme oder Reportage wie "Geheimnisse eines ungewöhnlichen Todes". Deswegen nehme ich die letzte Bahn, die mit 20-Minuten-Takt fährt.
Apropos Zahlen. Gerade habe ich im Handelsblatt (Wochenende-Edition reicht genau für ein sehr, sehr langes Abendessen) gelesen, dass Sylvio Berlusconi in den letzten 18 Jahren mehr als 400 Millionen Euro für seine Rechtsanwälte ausgegeben hat. Mein erster Gedanke: Mamma mia, wie viel hat Padre in den letzten 18 Jahren bloß verdient? Aber Mama hat mir beigebracht, das Geld der anderen nicht zu zählen, es sei denn: die anderen schulden mir die Kohle :)
Muttertag. Der 8. März wird in den östlichen Ländern groß gefeiert. Facebook-Seiten meiner "Freunden" sind mit Blumen und niedlichen Glückwünschtexten z.B. "Die Frauen sind die besten" oder "Bleibt weiter so schön" (ahaaa, und was mit Naturgesetzen der normalen Alterung?) überfüllt. Denkt nicht, dass ich dagegen bin. Vor Ort hätte ich den Tag der Geschenke (nur wegen des Geschlechts, das quasi vorgegeben wurde! frau musste dafür nicht arbeiten, unfassbarer Luxus) gefeiert und würde mit zum Tag überteuerten Blumen gern beschenkt. Nur in der letzten Straßenbahn, die mit jede 20 Minuten fährt, scheint das alles irgendwie überflüssig und künstlich. Schokolade? Parfüm? Neuer Topf?..
Zurück zu meinem Lieblingsthema, das Euch noch mindestens bis nächstes Jahr nerven wird: Trainieren.
Letzlich ist mir aufgefallen, dass ich in unterschiedlichen Sprachen Übungswiederholungen zähle. Geht es mir gut oder ich langweile mich, dann zähle ich auf Französisch (oder wacht mein Gewissen, dass ich mit Japanisch aufgehört habe, dann auf Japanisch, aber Gewissen in diesem Zusammenhang schläft sehr tief). Geht es mir soso und ich habe jemanden in der Nähe, der zuhören kann, auf welcher Sprache ich zähle, dann mache ich es auf Landssprache der Bundesrepublik (nein, nicht Türkisch. nein, auch nicht Russisch). Geht die Übung so schwer und ich fluche islamskorrekt im Inneren, dann zähle ichverdammte Wiederholungen auf Kasachisch. Ich weiß nicht, das Leiden kann nur auf dieser Sprache verbalisiert werden. Ach, auch und in der aktiven Gesichtsmimik.
Allen noch eine gute Nacht: im Lande oder overseas :)
Apropos Zahlen. Gerade habe ich im Handelsblatt (Wochenende-Edition reicht genau für ein sehr, sehr langes Abendessen) gelesen, dass Sylvio Berlusconi in den letzten 18 Jahren mehr als 400 Millionen Euro für seine Rechtsanwälte ausgegeben hat. Mein erster Gedanke: Mamma mia, wie viel hat Padre in den letzten 18 Jahren bloß verdient? Aber Mama hat mir beigebracht, das Geld der anderen nicht zu zählen, es sei denn: die anderen schulden mir die Kohle :)
Muttertag. Der 8. März wird in den östlichen Ländern groß gefeiert. Facebook-Seiten meiner "Freunden" sind mit Blumen und niedlichen Glückwünschtexten z.B. "Die Frauen sind die besten" oder "Bleibt weiter so schön" (ahaaa, und was mit Naturgesetzen der normalen Alterung?) überfüllt. Denkt nicht, dass ich dagegen bin. Vor Ort hätte ich den Tag der Geschenke (nur wegen des Geschlechts, das quasi vorgegeben wurde! frau musste dafür nicht arbeiten, unfassbarer Luxus) gefeiert und würde mit zum Tag überteuerten Blumen gern beschenkt. Nur in der letzten Straßenbahn, die mit jede 20 Minuten fährt, scheint das alles irgendwie überflüssig und künstlich. Schokolade? Parfüm? Neuer Topf?..
Zurück zu meinem Lieblingsthema, das Euch noch mindestens bis nächstes Jahr nerven wird: Trainieren.
Letzlich ist mir aufgefallen, dass ich in unterschiedlichen Sprachen Übungswiederholungen zähle. Geht es mir gut oder ich langweile mich, dann zähle ich auf Französisch (oder wacht mein Gewissen, dass ich mit Japanisch aufgehört habe, dann auf Japanisch, aber Gewissen in diesem Zusammenhang schläft sehr tief). Geht es mir soso und ich habe jemanden in der Nähe, der zuhören kann, auf welcher Sprache ich zähle, dann mache ich es auf Landssprache der Bundesrepublik (nein, nicht Türkisch. nein, auch nicht Russisch). Geht die Übung so schwer und ich fluche islamskorrekt im Inneren, dann zähle ich
Allen noch eine gute Nacht: im Lande oder overseas :)
Freitag, 1. Februar 2013
Pause
Plötzlich gibt es eine Pause. Ich darf fast 10 Tage nicht trainieren. Mein Körper ist übergefordert und müde. Ich muss nur langsam spazieren gehen, mich entspannen und weniger essen. Mental ist es unheimlich schwer ich nehme zu. ich verliere die Form. ich reduziere meine Gewinnchancen. andere sind besser
Diese Woche schließe ich hoffentlich erste Phase des Umzugs ab. Jeden Abend komme ich gern in meine neue Wohnung zurück. Ich kann mich an den fremden Geruch des neuen Zuhause langsam gewöhnen. Fremd ist es wohl nicht mehr: Wohnung riecht bereits nach dem stinkgesunden Weißkohl. Jeden Morgen gehe ich gern zur neuen Straßenbahn-Linie und schaue neues Publikum da an.
Mit viel Vergnügen habe ich heute den Januar in meinem schönen Impressionismus-Kalender umgeblättert: Februar-Monet wird mich nun mit seinen Wasserlilien 28 Tage lang anlächeln. Ist es nicht schön?
Mit viel Vergnügen habe ich heute den Januar in meinem schönen Impressionismus-Kalender umgeblättert: Februar-Monet wird mich nun mit seinen Wasserlilien 28 Tage lang anlächeln. Ist es nicht schön?
Montag, 7. Januar 2013
Mittwoch, 31. Oktober 2012
Allah. Arbeit. A.
„… der Einzelne soll grundsätzlich in dem Beruf und Stand bleiben, in den ihn Gott einmal gestellt hat, und sein irdisches Streben in den Schranken dieser seiner gegebenen Lebensstellung halten.“
Nicht so dramatisch, die Schranken können ruhig erweitert werden, aber Grundsätzliches: Gott liebt dich, insbesondere wenn du arbeitest. Jede Nacht, wenn ich im Wind und Regen (der Letzte ist hier eine konstante Erscheinung!) auf einsamer Haltestelle des Industriegebiets, wo das einzige Schmuckgebäude Carglassanlage ist, auf die kalte Straßenbahn warte, philosophiere ich gern zur protestantischen Ethik in moslemischer Konstellation. Wir sind uns so ähnlich. Glaubensbrüder de luxe. Ich verfasse gedanklich meine Lebensregeln und vergesse sie im Rausch der schnellen Kohlenhydrate aufzuschreiben, die ich zu Hause sofort zu mir nehme, um die Glykogen-Vorräte wieder aufzustocken. Ach ja, alles hat seinen Preis, nichts ist umsonst. Sogar um zur Ruhe zu kommen, muss man hart arbeiten. Je mehr Ruhe man will, desto mehr Arbeit muss man drin stecken. Mehr dazu später, nun trabajar.
Labels:
andere_wissen_es_besser,
slices of life
Freitag, 21. September 2012
Und auf einmal Spekulatius in den Regalen! or Winter calling
Diese Kälte dreht mich voll durch.
Gestern habe ich nicht bis zum REWE-Ladenschluss geschafft, geschweige von einer Netto-Filiale (sie sehen übrigens dermaßen deprimierend aus, da verstehe ich Perfetto-Stammkunden, die genussvoll durch die breiten, gut beleuchteten Regale schlendern). Zu Hause gab es nur eine Kilo Zwiebeln, die ich noch im August gekauft habe, die konnte ich theoretisch als selbständiges, souveränes, stolzes Gericht zubereiten (dünsten bis sie glasig sind), aber ohne Senf esse ich sie nicht, also dann sind nur Natron (Rest von Schokomuffins) und zwei Zitronen zur Auswahl geblieben, die gefühlsmäßig auch eine Ewigkeit im Kühlschrank lagen. Ich konnte sofort nicht entscheiden, was ich zu mir nehmen werde :) dann habe ich heißes Wasser mit Zitrone getrunken und versucht einzuschlafen. Einigermaßen mit Erfolg, just paar Stunden mehr gebraucht als normal. Als Geschenk habe ich am nächsten Morgen die oberen zwei Packs der Bauchmuskeln gesehen, musste sogar nichts einziehen oder irgendwie vorteilhaft posen, die haben mich klipp und klar angestarrt! (Preis für den Fleiß?) Leider waren sie nach dem Mittagessen bereits weg, aber vom Gefühl her war es ein schönes Feeling: ich habe sie...irgendwo tief, aber doch!
p.s. puff, stinkt nach Narzissmus? Bin bloß müde, hungrig und il fait froid.
Mittwoch, 19. September 2012
Hump day
Gestern, als ich ein "just because you are nice"-Geschenk gesucht habe, bin ich zum Schluss gekommen, dass Schenken eine durchaus egoistische Tat ist. Es macht den Schenkenden vielmehr glücklicher als den Empfänger. Just because.
Freitag, 7. September 2012
Siebter September
Vielen Dank zuerst für alle Kommentare!
Lieber Opaebs, den Fernseher, diese bösen Medien, deren Gebühren noch eine andere böse Organisation einsammelt, setze ich nun gezielt ein, wenn ich z.B. nicht einschlafen kann und das kommt jetzt sehr selten vor; liegt es an der frischen nordischen Luft der Einflugschneise vom Flughafen B.? Nachtflüge sind Gott und das Bundesland B. seien Dank nicht verboten und deren Geräusch wirkt auf mich beruhigend auf. Fein. Liebe Marie, ein Kleinkind käme nun hier nicht in Frage; mein eigenes echtes biologisches Alter, das ich dank MTV-Sms-Dienst erfahren durfte ;), schwankt sich auch in diesem Bereich, zwei Kleinkinder auf einmal konnte nur meine Mama aushalten! In diesem Sinne kommt Deine Passage zur meiner Charakter-Entwicklung punktgenau oder wie wir Logistiker sagen „just in time“: darf ich sie sorgfältig kopieren und in die Mail an meinen Papa „pasten“? Lass uns mal ihn überraschen :)
Liebe Jenny, ich nehme deine Einladung liebend gern an (zum welchen Mal schon ehh?..) Die ganz große Welt fehlt mir, das ist wahr, aber nur abends, wenn ich vor meinem Briefkasten stehe und da wieder keine Paketzustellbenachrichtigung von O2 finden kann. Einmal fasse ich diese traurige Geschichte mit Hin- und Herschicken vom Alice-Modem (aber schon jetzt rate ich allen von diesem Produkt ab!) zusammen, momentan bin ich emotional noch nicht genug reif, um einigermaßen konstruktiv zu bleiben (scheißo2scheiß02) und hohe Allahs Gebote der Menschen- und Großkonzernliebe zu leben.
Ja, dafür habe ich keinen Nerv mehr. Aus diesem Grund lese ich im Moment ein spannendes Buch zur Natur vom Stress, von einem prominenten amerikanischen Biologen sehr, sehr schön geschrieben (Why zebras don't get ulsers?) Erstmal die Grundlagen der Physiologie idiotenklar erklärt, dann die einzelnen Prozesse der Hormonen-Sekretion. Ich bin hin und weg! Alleine der Gedanke, dass ich langsam erfahre, wie Stress mein Körper ruiniert, macht mich stressfrei. Übrigens zu einem „freien“ Leben. Vor paar Wochen hatte ich einen starken Allergieanfall, skrupulös konnte ich rausfinden, dass er von Milch verursacht war. Fight or flight, komplett oder gar nicht (sag ich doch Kleinkind! erschwert mit jugendlichem Maximalismus) – ich lebe seit 13 Tagen 14 Stunden milchfrei (schreibe ich das wirklich? mache ich das wirklich? lebe ich noch wirklich?) Vielleicht sollte ich meine lieben Leser ins Thema kurz einführen: Milch war ein integraler Bestandteil meines Lebens ab dem Tag 1. Mein Seelentröster, mein Kaffee-Begleiter, ein Stück zu Hause und ein Stück Gefühl „Mama ist in der Nähe“. Aber Kinder werden groß. Punkt.
Und dazu gibt es so einer tollen Soja-Latte bei Starbucks! Der Laden liegt strategisch richtig auf meinem täglichen Weg zur Arbeit. Aus der Bequemlichkeit-Sicht strategisch richtig, leider nicht aus der finanziellen. Aber ich bin dem Laden ohnehin was schuldig – kostenlose WLAN. Die Baristas schauen mich nicht mehr verdächtig an, als würde ich nur drin stehen, um alle meine Emails runterzuladen und Instagram-Bilder hochzuladen. Die Kassendamen und –herren schreiben meinen Vornamen schon fehlerfrei, na ja, sie kennen den auswendig. Wenn O2 sich weiter verloosert, dann wird man in Starbucks meinen langen Zh-Namen akzentfrei aussprechen und der Kennerin im Bereich – der lieben Marie Wettbewerb schaffen.
Schönes Wochenende!
Lieber Opaebs, den Fernseher, diese bösen Medien, deren Gebühren noch eine andere böse Organisation einsammelt, setze ich nun gezielt ein, wenn ich z.B. nicht einschlafen kann und das kommt jetzt sehr selten vor; liegt es an der frischen nordischen Luft der Einflugschneise vom Flughafen B.? Nachtflüge sind Gott und das Bundesland B. seien Dank nicht verboten und deren Geräusch wirkt auf mich beruhigend auf. Fein. Liebe Marie, ein Kleinkind käme nun hier nicht in Frage; mein eigenes echtes biologisches Alter, das ich dank MTV-Sms-Dienst erfahren durfte ;), schwankt sich auch in diesem Bereich, zwei Kleinkinder auf einmal konnte nur meine Mama aushalten! In diesem Sinne kommt Deine Passage zur meiner Charakter-Entwicklung punktgenau oder wie wir Logistiker sagen „just in time“: darf ich sie sorgfältig kopieren und in die Mail an meinen Papa „pasten“? Lass uns mal ihn überraschen :)
Liebe Jenny, ich nehme deine Einladung liebend gern an (zum welchen Mal schon ehh?..) Die ganz große Welt fehlt mir, das ist wahr, aber nur abends, wenn ich vor meinem Briefkasten stehe und da wieder keine Paketzustellbenachrichtigung von O2 finden kann. Einmal fasse ich diese traurige Geschichte mit Hin- und Herschicken vom Alice-Modem (aber schon jetzt rate ich allen von diesem Produkt ab!) zusammen, momentan bin ich emotional noch nicht genug reif, um einigermaßen konstruktiv zu bleiben (
Ja, dafür habe ich keinen Nerv mehr. Aus diesem Grund lese ich im Moment ein spannendes Buch zur Natur vom Stress, von einem prominenten amerikanischen Biologen sehr, sehr schön geschrieben (Why zebras don't get ulsers?) Erstmal die Grundlagen der Physiologie idiotenklar erklärt, dann die einzelnen Prozesse der Hormonen-Sekretion. Ich bin hin und weg! Alleine der Gedanke, dass ich langsam erfahre, wie Stress mein Körper ruiniert, macht mich stressfrei. Übrigens zu einem „freien“ Leben. Vor paar Wochen hatte ich einen starken Allergieanfall, skrupulös konnte ich rausfinden, dass er von Milch verursacht war. Fight or flight, komplett oder gar nicht (sag ich doch Kleinkind! erschwert mit jugendlichem Maximalismus) – ich lebe seit 13 Tagen 14 Stunden milchfrei (schreibe ich das wirklich? mache ich das wirklich? lebe ich noch wirklich?) Vielleicht sollte ich meine lieben Leser ins Thema kurz einführen: Milch war ein integraler Bestandteil meines Lebens ab dem Tag 1. Mein Seelentröster, mein Kaffee-Begleiter, ein Stück zu Hause und ein Stück Gefühl „Mama ist in der Nähe“. Aber Kinder werden groß. Punkt.
Und dazu gibt es so einer tollen Soja-Latte bei Starbucks! Der Laden liegt strategisch richtig auf meinem täglichen Weg zur Arbeit. Aus der Bequemlichkeit-Sicht strategisch richtig, leider nicht aus der finanziellen. Aber ich bin dem Laden ohnehin was schuldig – kostenlose WLAN. Die Baristas schauen mich nicht mehr verdächtig an, als würde ich nur drin stehen, um alle meine Emails runterzuladen und Instagram-Bilder hochzuladen. Die Kassendamen und –herren schreiben meinen Vornamen schon fehlerfrei, na ja, sie kennen den auswendig. Wenn O2 sich weiter verloosert, dann wird man in Starbucks meinen langen Zh-Namen akzentfrei aussprechen und der Kennerin im Bereich – der lieben Marie Wettbewerb schaffen.
Schönes Wochenende!
Mittwoch, 11. Juli 2012
Und Buddha lächelt
Ich weiß nicht, was ich davor dem Alter, also, dem Buddha angetan habe, aber ich habe ein ehh spannendes Karma mit zwei Gruppen der Menschen in meinem Leben: mit Hausmeistern und Fahrlehrern. Die erste Gruppe finde ich für die Tatsache klasse, dass sie meine komplette Untauglichkeit für ihr Berufsprofil gar nicht in Frage stellt und erledigt ihren Job (fast) automatisch leider mit dramatischen Auswirkungen auf meinen sauberen Fußboden. Bei der Zweiten muss ich diese Untauglichkeit leider beweisen. In der Körperhaltung meines jetzigen Fahrlehrers in den ersten 10 Minuten der Probefahrt erkenne ich („Schauen Sie um Gottes Willen nach vorne, Fr. Zahalagasofa!“) das, was in den Psychologie-Lehrbüchern die Lebensangst genannt wird („Sie machen ja Dinge!“). Letztes Mal in wunderschönem Asien, als ich noch jung und noch voller Hoffnung war, dass ich „das große Ding“ wirklich fahren konnte, kam mir die Reaktion des Fahrlehrers komisch, vielmehr – unhöflich, vor. Nach jeder Fahrt rauchte er hastig direkt im Auto, ohne auszusteigen, zwei Zigaretten nacheinander, saugte durstig das befreiende Nikotin ein.
Vielleicht war es gar nicht so unhöflich, sondern wirklich lebensnotwendig.
Ich ziehe es weiter durch.
Vielleicht war es gar nicht so unhöflich, sondern wirklich lebensnotwendig.
Ich ziehe es weiter durch.
Montag, 9. Juli 2012
Sweet 16. Und so bis zum 100. Lebensjahr!
Eigentlich wollte ich mir zu diesem für viele schönen Anlass (Ihr weißt schon, dass ich in puncto Geburtstagfeiern ein wenig J.Zeugin bin) farbenfrohe Schnittblumen kaufen (da habe ich meine Einstellung "Blumen kaufen - Blumen sterben - Wirklich ein Sinn?", die ich seit 10 voll auslebte, komplett verworfen). Ich war schon Richtung Blumenshop unterwegs, dann aber bei Sales irgendwo anders stehen geblieben. Also, lieber Gott, gibst Du mir bitte eine weitere Chance im nächsten Jahr? Danke.
Und danke für alle Glückwünsche!
Sonntag, 27. Mai 2012
Die gängige Meinung, dass Ausländer sich gegeneinander unterstützen, ist komplett falsch. Diese Woche war ich in der anderen Stadt unterwegs und als sicherer Ort, wo ich bestimmt wenig öliges, salziges, scharfes, laktosefreies zum Essen finde, dass auch keine Erdnüsse, Schweinefleisch und Alkohol enthält, war Dinea in der Galeria Kaufhof. An der warmen Theke hat mich eine kleine Asiatin bedient, die leise als ich sprach (gibt's solche auch!) und sehr schwer zu verstehen war. Gängige Namen von Saucen oder Beilagen haben in ihrer Ausführung ganz anderes geklingelt, dass mich bereits nach 33 Sekunden übernervt hat. Erstmal haben wir das aktuelle Tagesangebot umkombiniert: Spargel statt Butterspätzle, Pute statt Schwein, Balsamico mit Wasser statt Hollandaise, rohe Gurken statt industriell hergestellte Butterkaisergemüse. Dann habe ich ewig lang gewartet, bis sie das Putenschnitzel gebraten hat (mit regen Anmerkungen meinerseits "Haben Sie keine Grillpfanne? Bitte schenken Sie kein Öl mehr nach! Nicht zur dunkelbraunen Krust braten, es reicht, aber bitte!") Ihr Kollege, der unser Gespräch aus der hinteren Küche mitbekommen haben sollte, hat noch seinen Senf beim Vorbeigehen gegeben, dass Spargel vorher in der Butter kurz gegart wurde. Dann übernahm die Kleine die Regie unseres kleinen Theaterstücks "Aigul will was schnell essen". Sie hat mir vor einer Dutzenden Gäste, die Glücklichen, die Bratwurst und Pommes in der Rahmsauce nahmen, laut empfohlen, vor dem Essen eine Pille Laktase zu nehmen. Und gegen Übergewicht hilft kein Verzicht vom Gebratenen, sondern Reduktion der Portionsgrößen. Soviel zur Toleranz unter Personen, die in einer Schublade stecken bleiben.
(p.s. Lese im Moment das Buch "Achtung! Vorturteile" von Sir Ustinov, klasse-klasse!)
(p.s. Lese im Moment das Buch "Achtung! Vorturteile" von Sir Ustinov, klasse-klasse!)
Donnerstag, 26. April 2012
The Reader?
Manchmal bereue ich, dass ich nur zweimal umsteigen soll und mein Nachhause-Weg relativ kurz ist.
Mir fehlt Zeit zum Lesen! Jeden Tag im Bus gerate ich in Zwiespalt: lesen oder die Welt beobachten. Keine Ahnung, wie es funktioniert, aber Fahren in öffentlichen Verkehrsmitteln (ganz umgekehrt im Fall mit privatem Verkehrsmittel) beruhigt mich. Ich beobachte den bekannten Weg, die bekannten Gebäude, die bekannten Straßen, Kreuzungen, fahrende Autos, da sitzende Autofahrer, denke Geschichte über Autofahrer aus – sind sie glücklich, wo fahren sie hin, kocht jemand für sie Abendessen zu Hause, welche Hemdfarben sie heute anhaben (daraus schließe ich ihren Terminplan für heute – wichtige Meetings oder ein ordinärer Arbeitstag). Ich schaue die Mitfahrenden im Bus an. Bei Frauen konzentriere ich mich auf ihre Gesichter, gibt es tiefe Falten, Augenringe im Bezug auf ihr geschätzes Alter. Mich interessiert brennend ihre Haltung, die vielmehr verrät, als nur einen schwachen Rücken. Bei Teenager bringt mich fast zur Meditation ihr zartes Scrollen auf dem Iphone-Touchscreen. Bei Ausländern höre ich in die Gespräche rein, und korrigiere im Kopf ihre grammatischen Fehler, die ich aus der Höhe meines Status feststellen könnte. Ich schweife in Gedanken, lasse meinem ganzen Leben ein Review machen, parallel schreibe ich gedanklich die Einkaufsliste für den Supermarkt, den ich in wenigen Minuten betreten werde. Ich erhole mich.
Mir fehlt Zeit zum Lesen! Jeden Tag im Bus gerate ich in Zwiespalt: lesen oder die Welt beobachten. Keine Ahnung, wie es funktioniert, aber Fahren in öffentlichen Verkehrsmitteln (ganz umgekehrt im Fall mit privatem Verkehrsmittel) beruhigt mich. Ich beobachte den bekannten Weg, die bekannten Gebäude, die bekannten Straßen, Kreuzungen, fahrende Autos, da sitzende Autofahrer, denke Geschichte über Autofahrer aus – sind sie glücklich, wo fahren sie hin, kocht jemand für sie Abendessen zu Hause, welche Hemdfarben sie heute anhaben (daraus schließe ich ihren Terminplan für heute – wichtige Meetings oder ein ordinärer Arbeitstag). Ich schaue die Mitfahrenden im Bus an. Bei Frauen konzentriere ich mich auf ihre Gesichter, gibt es tiefe Falten, Augenringe im Bezug auf ihr geschätzes Alter. Mich interessiert brennend ihre Haltung, die vielmehr verrät, als nur einen schwachen Rücken. Bei Teenager bringt mich fast zur Meditation ihr zartes Scrollen auf dem Iphone-Touchscreen. Bei Ausländern höre ich in die Gespräche rein, und korrigiere im Kopf ihre grammatischen Fehler, die ich aus der Höhe meines Status feststellen könnte. Ich schweife in Gedanken, lasse meinem ganzen Leben ein Review machen, parallel schreibe ich gedanklich die Einkaufsliste für den Supermarkt, den ich in wenigen Minuten betreten werde. Ich erhole mich.
Kundenservice
Heute Morgen hatte ich eine Laune, die mit Kombination von "es ist zum" plus Kotzen- und Teufelsymbole bezeichnet werden kann. Um 6 Uhr konnte sogar ein liebes Kommentar in instagram die herrschende miserable Lage nicht retten. Schmerzen im Kniegelenk, 40. Februar draußen und wieder die Perspektive eines Tages mit dem langen Regenschirm, den ich aus Astana im letzten November (oh my goodness! wie lange her) mitgeschleppt habe. Der Schirm ist so halb groß wie ich, dies is so was von unbequem, vor allem deswegen, dass ich ständig dran stumm erinnert werde, wie groß ich bin (habe ich etwa height issues?)
Anmeinem Umschlagpunkt der Umstiegsbushaltestelle holte ich mir dann wie üblich Kaffee. Ich begrüßte die bekannte Dame an der Theke und bestellte einen kleinen Kaffee. Sie sah mich an und fragte: Warum denn? Ist etwas passiert?
Ich konnte nicht aufhören zu lachen. Normalerweise trinke ich bei ihr nur Milchkaffee. Ich war berührt bei dieser Nettigkeit und Freundlichkeit. Even they know me. Und seit dem Moment ist der Tag mir gegenüber auch freundlich geworden.
An
Ich konnte nicht aufhören zu lachen. Normalerweise trinke ich bei ihr nur Milchkaffee. Ich war berührt bei dieser Nettigkeit und Freundlichkeit. Even they know me. Und seit dem Moment ist der Tag mir gegenüber auch freundlich geworden.
Donnerstag, 12. April 2012
Sour-sour
Das Leben muss bisschen Spaß machen, den Spaß sehe ich meistens aber in diversen Verboten, deren Einhaltung mir gratis ein Stück Selbststolz schenkt. Schon einen halben Monat verzichte ich auf den Überkonsum vom Milch. Nur einmal am Tag im Kaffee. Und kein Tropfen mehr! Gerade hatte ich Kopfschmerzen und meine anderen Antidepressiva gingen aus. In Augen glitzerten schon weiße Wellen der Tetrapak-Milchs, die man hier vorrätig hat. Ich nahm aus dem Kühlschrank eine bereits geöffnete Packung und schenkte sie mir in ein Weinglas ein. Wenn Regeln brechen, dann mit Stil. Vor Aufregung fiel mir die Milchsubstanz nicht sofort auf. Die Milch war sauer. Ich benahm mich aber antizyklisch, freute mich sehr darüber. Die Stolz wurde gerettet.
Montag, 9. April 2012
Im Wald
Leute müssen immer aufpassen, was sie mir zwischendurch naiv sagen ;) Es könnte wohl gut sein, dass der fruchtbare Boden nur drauf wartet. Heute hat ein Freund von mir kurz lyrisch bemerkt, dass so ein regnerisches Wetter schön sei und hätte ja wohl einen Waldspaziergang verdient. Ich habe nur drei Sekunden gebraucht: Wie wäre es, wenn wir gleich in den Wald gehen? Gesagt, gemacht. Fast 2,5 Stunden durch den verregneten Wald. Schrittzähler habe ich nicht angemacht, aber glaubt mir, danach lag ich 30 Minuten stumm im Bett, voll erschöpft und wahnsinnig glücklich. Frische Luft hat was berauschendes.
Träume
Neulich wurde ich angesprochen, welche Träume ich als Kind hatte und wie wäre es damit, sie endlich mal zu verwirklichen. Ich war schon immer hungrig, aber unter vielen Träumen gibt es einen, der in näherer Zukunft kaum in Erfüllung kommen kann. Ich wollte damals stark mit Hund spazieren gehen, ihn an der Leine führen, mit ihm rasen. Ein Tier komplett und bis zu seinem (oder meinem) biologischen Tod zu Hause zu haben ist nicht gerade meins, aber ab und zu Spaß zu haben ist kein schlechter Wunsch ;) Nun überlege ich, ob ich einen Hund für paar Mal in der Woche morgens "ausleihen" könnte. Wir haben hier in der Umgebung einen sehr schönen Park, da könnte ich mich morgens mit einem putzigen kleinen Hund schon vorstellen.
Übrigens, zum Park. Da läuft immer die Intelligenz der Stadt rum. Die Anweisungen sind entsprechend diplomatisch. Die "Hinterlassenschaften" von den besten Freunden des Menschen sind umgehend zu entfernen. An der Wand meines Nachbarhauses (unsere Straße ist paar Stufen niedriger auf der sozialen Skala der Stadt) bevorzugt man direkte Ansagen: "Hunden hier nicht scheißen!"
Sonntag, 8. April 2012
Sonntag, 1. April 2012
Winziges
Es gibt kein anderes Glück, als Mamas Erzählungen über ihren Alltag zuzuhören. Oder die aktuellen Nachrichten von der Verwandschaft zu erfahren, sie führen so ein spannendes Leben, jede amerikanische Serie kann kaum nachholen. Ich höre sie an und finde meinen Alltag wie keine 5-Staffel-Serie mit anlockender, subtiler Andeutung auf weitere Folgen, sondern wie einen 5-Minuten-langen Stummfilm eines Studenten von einer provinzialen Kunsthochschule im zweiten Semester. Der Film ist nach 5 Minuten zu Ende und man dreht den noch mal und noch mal :) Mama stellt viele Fragen, meistens zur Gesundheits- und Nahrungsthematik. Ich fange ganz faul und lustlos an, später scheint alles sogar mir nicht so farblos zu sein. Am Ende sagt Mama: wie spannend!
Und da denke ich, man muss bloß nicht schweigen, sondern losreden. Einem anderen wird die Sache nicht langweilig. Definitionen der Langweile sind so was wie extrem individuell.
Montag, 19. März 2012
O mores
Ok, muss einfach eine witzige Szene vom heute Abend festhalten. Ich habe gerade einen kleinen Farewell-Besuch meinem neuen Sportklub gestattet. Vor paar Tagen da wurde ich von einem unbekannten angesprochen, nämlich hat er mich bei der Ausführung einer Übung für den oberen Rücken korrigiert. Der Mann solle Bodybuilder gewesen sein. Und heute haben wir uns an der Haltestelle wieder getroffen, beide auf eine einzige mögliche Buslinie in dieser Tageszeit angewiesen hat er mich gegrüßt und gesmalltalkt. Der Bus ist angekommen. Er ist als Erster eingestiegen, irakische Gentlemen lassen sich sofort erkennen. Ich wollte eigentlich in Ruhe Musik hören und mich auf die nächste Woche einstimmen. Aber der Mann hat auf mich im vorderen Busteil gewartet und mit einem Gest den Platz neben ihm einladend, nein, anfordernd gezeigt. Was für kulturelle Unterschiede. Ich war leicht "oh mein Allah".
Freitag, 9. März 2012
Schicksal eines Logistikers
Zum Weltfrauentag kommen wir später. Erstmal eine existenzielle Frage: Warum kommen die privaten Sendungen von studierten Logistiker bei Empfänger allerspätestens an? Gibt es ein heimliches Zeichen auf dem Karton, das der überteuerten DHL verrät, in kein Solidaritätsgedöns einzusteigen?
Statt die Verkehrsregeln zu lernen, lerne ich das Flensburg-Punktesystem. So ist es effektiver, in my humble opinion. Aber der fit aussehende Ramsauer krempelt momentan das System um. 10 Mio. Punktinhaber sind übrigens in Deutschland, beim Übergehen ins neue System wird fast eine Millione amnestiert! Was für eine giftige Freude für Null-Punktinhaber. Meine Fahrerei geht auch weiter. Und wenn es bei mir die Knien nach Fahrstunden daheim immer noch zittern, denke ich laut, dass andere 52 Millionen starke und schwache Seelen es geschafft haben, und ich werde keine goldige Ausnahme. Mit Gottes Hilfe, amen.
Statt die Verkehrsregeln zu lernen, lerne ich das Flensburg-Punktesystem. So ist es effektiver, in my humble opinion. Aber der fit aussehende Ramsauer krempelt momentan das System um. 10 Mio. Punktinhaber sind übrigens in Deutschland, beim Übergehen ins neue System wird fast eine Millione amnestiert! Was für eine giftige Freude für Null-Punktinhaber. Meine Fahrerei geht auch weiter. Und wenn es bei mir die Knien nach Fahrstunden daheim immer noch zittern, denke ich laut, dass andere 52 Millionen starke und schwache Seelen es geschafft haben, und ich werde keine goldige Ausnahme. Mit Gottes Hilfe, amen.
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