Montag, 29. November 2010

Kiew



Letzte Woche war ich kurz in Kiew. Ich empfinde zur Ukraine unbegründete Liebe und wollte immer ihre Hauptstadt besuchen. Ich schreibe darüber später. Wegen des OSZE-Gipfels ist man hier mit paar freien Tagen beschenkt (drei für das Working Volk, eine Woche für Studenten und Schüler, hammer, nicht wahr?) Da nehme ich mir zur Ukraine-Post unbedingt Zeit.

Aber ganz kurz vorab: Osteuropa rocks :) Meine Reiseliste kehrt sich wieder in diesem Teil der Erde.

Samstag, 27. November 2010

Novemberfazit und Haarangelegenheiten

Ich bin in diesem Monat ziemlich gesprächig. 35 Einträge.

Und Haare.

Ein normales kasachisches Mädchen muss lange Haare haben, so meine gestorbene Oma.


Zu dieser Meinung gibt es im Hause eine Gegenmeinung. Mama sagt mir bockig nach jedem Friseurbesuch: Konntest du nicht noch kürzer haben?
Beim letzten Besuch sind wieder ca. 5 cm ab.



Das Bildtitel: Finde keine Unterschiede in der Haarfarbe und keine XXXX Tenge in der Tasche.

Aus meinem Fenster

Der Tag, an dem Winter kam.

Am Morgen


Am Abend

Mittwoch, 24. November 2010

Wishlist

Ich habe jetzt Zeit und ein wenig Stress. Deswegen entspanne ich mich bei der Erstellung, was ich so brauche:

1) Ein Radio für die Dusche
2) Neue Backformen
3) Neue Nagelläcke (schwarz, dunkelblau, dunkelgrau, dunkelbraun)
4) Einen neuen Terminkalender
5) Einen Tandempartner für Französisch
6) Motivation für Französisch
7) Neue Visa-Karte (die alte ist abgelaufen)
8) Ein kleines Auto (2Sitz: für mich und Mama)
9) Kurzen Winter
10) Zwei Kochbücher und ein Sachbuch
11) Einen großen hazelnussfarbigen Schreibtisch
12) Ein weißes Pulli
13) Eine Halskette mit dem Roboter
14) Einen Joga-Kurs "um die Ecke", günstig und täglich
15) Eine perfekte Handcreme (gibt es nicht!)
16) Mitgliedschaft in einem Leserklub (ich muss den allerdings noch gründen, mehr dazu später)
17) Wenige Kontakte, mehr interessante lokale Freundschaften
18) Eine neue Spiegelreflex
19) Keine Zeit zur Prokrastination
20) Mehr Spiritualität.

Schmeißt alle Terminkalender von schlechten Jahren weg!

Heute morgen hatte ich nach dem Frühstück ein wenig Zeit, während ich aufs Auto gewartet habe. Ich habe mein altes Terminkalender durchgeblättert und alle Termine (meistens unangenehme) wiedererlebt. Wie destruktiv, selbst ruinierend. Ich sehe in diesen psychologischen Tricks, wenn man gewisse Ereignisse wiederkonstruiert und gedanklich dann verarbeitet, nun nur Negatives. Wozu tritt man zurück; was vorbei ist, ist vorbei und das gibt´s nicht mehr.

Dienstag, 23. November 2010

Midnight

Die mögliche Eskalation zwischen beiden Koreas macht meine Vor-Nacht ungemütlich.

Da ich keine 33%-fettige Sahne hatte, nahm ich 20% und der Kuchen sieht gar nicht wie auf dem Bild aus!

Gestern habe ich meinen rechten Bein beim Sport verletzt.

Zwei Tage liegt schon Schnee.

Nachts gibt es unfassbare -17. Tagsüber schon warm, fast -5.

Ich habe eine neue Haarfarbe. Neu heißt so lange nicht anders. Schon wieder eine Fehlinvestition.

Spartak Moscow hat schon ein Tor verpasst.

Wünsche mir ein Josef-Ackermanns-Lächeln, also, dauerhaftes und einen wärmeren Morgen.

Samstag, 20. November 2010

Fän-omen

Ein junger Professor an einer elitären Uni wurde oft gefragt, wie er in seinem Alter schon so erfolgreich sein konnte. Er erwiderte: "Ruft mich am Freitag um 10 Uhr abends im Büro an und ich erzähle es".
In diesem Sinne, wenn unsere Gäste sich zum glänzenden Fußboden und staubfreiem Unter-der-Sofa-Areal bewundern, kann ich nur ganz dezent behaupten: "Ruft mich an einem Samstagmorgen um 6:45 Uhr an und ich werde euch das erzählen, wenn ihr Anruf natürlich den Staubsauger übertönt". Wir haben am Samstag kein Schabbat und viele gehen arbeiten. Auch wie heute. Die restlichen 25% der Hausbevölkerung fahren zu ihrer Nichte. Ich, Einzelkämpferin, genieße einen Augenblick die Ruhe und lege dann mit Putzlappen los.

Ich muss gestehen, Putzen gehört zu den lady-tauglichen Freizeitbeschäftigungen auf gar keinen Fall und kollidiert fatal mit einer Prinzessin-Vorstellung. (hm, putzt Cate Middleton gern?)

Ich putze im Großen und Ganzen gern, das Schreiben darüber tut mir auch gut. Es gibt dabei keine Absicht, sich vor meinen wenigen, aber lieben Blogleser als fleißige Ameise oder so zu stellen. Im ganzen Prozess imponiert mich am größten sein sozialer Bestandteil. Putzen ist ein wahres soziales Phänomen. Ich sage Euch warum.
Auf meiner Maslow-Pyramide platziert es ganz unten, unter den ersten physiologischen Bedürfnissen. Und wie jedes Bedürfnis auf dieser Ebene (Essen - Esssucht, Anorexie, Bulimie; Wärme - Shoppingsucht; Schlafen - Faulheit und Schein-Melancholie, Tiger Woods usw.) verfügt Putzen auch über ein Sucht-Potenzial. Die Merkmale einer Sucht sind offenkundig: pure Besessenheit und auch jede Menge Hass. Ying und Yang, Leidenschaft und Abneigung, ständiges Wechseln von beiden Kategorien. Wie jede Sucht der niederen Ebene ist es schwer wegzuhaben (z.B. ohne Essen verhungert man sich tot gegen bloßes Aufhören zu rauchen). Aber im Gegenteil zu den anderen ist das Putzen nicht nur hygienisch notwendig (tja, paar ausgetrocknete Wassertropfen auf dem Fußboden im Badezimmer oder auf der Wasserkran machen gesundheitstechnisch nicht viel aus), sondern vielmehr gesellschaftlich gefordert. Und das macht die ganze Sache für mich recht spannend.

Freitag, 19. November 2010

Bloggische Indulgenz

Heute habe ich das Geld, das ich fürs Geschenk zum Papas Geburtstag eingespart habe, also, für eine Kaffeemaschine, für eine neue Tasche ausgegeben. (nein, die Kaffeemaschine war kein Sonderangebot) Nun habe ich ein schlechtes Gewissen, ich sei eine schlechte Tochter. Die Summe ist vll. auch ein Monatseinkommen von drei oder vier Somalia-Familien (in Dürrezeiten der Piraterie). Wahrscheinlich bin ich gar keine gute Humanistin und Armutsbekämpferin.
Gut, dass ich eine geschickte Bettlerin bin. Mein Bruder soll bald zum Mittagessen kommen.

Donnerstag, 18. November 2010

Blockade

- Heute war der letzte Tag von Kurban Bayram.
- Das Haus ist immer noch voll von Verwandten.
- Der Entschluss ist da: nur Einzelkind. Und die Familie vom Einzelkind irgendwo auf Südseeinseln. Und Varikose der Mama, die keine lange Flüge Richtung Kaz. ermöglicht.
- Aber dieser Lärm zu Hause hat natürlich ihre kleine, aber sehr kleine Charme. Und keine Freizeit ist auch gut, kein Sport auch. Meine große Familie ist in dieser Frage so was von loyal. Solange mein Gewicht nicht dreistellig ist, gelte ich als unterernährt. Also, ich bin aktiv dabei, aus der "Anorexie"-Zone rauszukommen :)
- Heute habe ich eine Stunde mit einem 42 Tage alten Mädchen gespielt. Taibo oder Squash konnten mich nicht ins Schwitzen bringen, als dieses puppenhafte, gar nicht so reale Baby. Ihre Hände und Füße sind so winzig, ich wurde blitzschnell weich und ja, das war ein absolutes Mimimi.

Dienstag, 16. November 2010

Kurban

Ach ja, morgen ist Kurbai ait (bayram), das große Opferfest. Ich wollte eigentlich drüber was erzählen, aber bin im Moment so erschöpft (keine geistige Müdigkeit, nee, die üblichen Backen und Putzen vor dem Feiertag). Früh morgen fahren wir zum feierlichen Gebet in die schöne Moschee und dann schlachten wir ein Schaf im Namen Gottes für Weltfrieden (also, Greenpeace Mitglieder, für Euer Frieden dann auch ;) Keine Sorge, wir nehmen ein lebensmüdes und depressives Tier, das in der Kommune sich anderen gegenüber respektlos verhalten hat ;) Keine Babys, dafür bin ich letztens auch empfindlich geworden.

Bis morgen und Eid mubarak!

Montag, 15. November 2010

Hm

Manchmal ist es schwer zu glauben, dass ich ohne bestimmtes Wissen vorher gelebt habe. Wenn ich was Neues lerne, dann gehört es schön schnell zum sogenannten Status-Quo.

Das gilt auch für materielle Gegenstände (Autors Blick geht zu den November-resistenten Inliner): Wie konnte ich ohne das früher leben?

Am schmerzlichsten scheinen aber Begegnungen mit Menschen zu sein. Den Schmerz bereitet ohne sie "verlorene" Lebenszeit. Man trifft jemanden und man wird in kürzester Zeit anders. Das Leben bekommt einen anderen Sinn, einen zusätzlichen Sinn mit dieser Person dabei. Und an einem Regenmontag sitzt man vor dem Fenster und denkt "Wie habe ich vorher ohne diese Person zu kennen leben können?"

Ich befürchte, wenn ich sterben werde, würde ich über den Tod ähnlich denken: Wie konnte ich mein ganzes Leben ohne ihn auskommen?

Sonntag, 14. November 2010

Our game is a fair play

Ich scanne meinen Photos-Ordner durch. Nur Food und Fußball!
Heute ging es zum Pokal-Finale. Der Loco hat mit minimalem Abstand gewonnen. Danach gab es eine leckere heiße Hühnersuppe. Fußball und Food, ein Teufelskreis.




Freitag, 12. November 2010

Leidenschaft zu leiden

Zugegeben beschäftigt mich das Thema schon einige Zeit, aber erst diese Woche hat sich die Lage verschärft und ich fühle mich innerlich gezwungen, es blogtechnisch zu verarbeiten. Neulich las ich was bei Kierkegaard und seiner "Krankheit bis zu Tode" (Verzweiflung) und wurde dann zu den Gedanken zum Leiden akkurat gelenkt. Ich, Humanist im tieferen Innen, werfe den meisten Leuten vor, dass sie leiden unbewusst mögen.

In der russischen Webwelt (sie spielt sich vor allem auf dem Server von livejournal.com) erfuhr ich vor paar Jahren über die Viktimologie (Wissenschaft zu Opfer). Ich kenne mich nicht richtig in der Opferforschung aus (vll. bekomme ich da mal professionelle Unterstützung von Jenny, falls sie sich doch für ein Psychologie-Studium entscheidet), von daher nur meine bescheidene Vermutungen zu dieser Thematik. In meiner Sicht bekennt man sich gerne zu einem Opfer. Dabei sind die vermeintlichen Täter sein Leben und äußerliche Umstände. Wenn die Rolle des Opfers angezogen wird, beginnt sein Engagement dankbares Selbstmitleid. Und es findet immer genug Spielraum! Und es macht auch angeblich Spaß! Wenn man dabei kein Spaß hätte, gäbe es Selbstmitleid und sein treuer Begleiter - Weinen - nicht und auch keine Selbstmordfälle, die nach meiner Meinung eine Krönung des Selbstmitleids sind.

Am besten schauen wir mal Fallbeispiele an. Am letzten Wochenende spielte ich hier im Blogger mit dem "nächsten Blog" rum, also, der Button oben rechts. Beim Anklicken landet man zufällig auf einem Blog. Ich hatte Glück, das Blog war deutsch. Das Blogkonzept umfasste eine unglückliche Liebe. Die junge Dame schreibt mit der beneidenswerten Regelmäßigkeit über ihre letzte Beziehung. Schon ein Jahr hat ihr ehemaliger Freund von ihr getrennt und ein ganzes Jahr bloggt sie darüber. Sie erinnert sich an die gemeinsamen Ausflüge, Tage, Momente, Musik, Filme...In puncto Details bekommt sie ein großes Kompliment von mir, so viele Kleinigkeiten sind vorhanden. Eine Seite von mir kann sie völlig verstehen. Der Liebeskummer ist hart und der Schmerz ist nachvollziehbar. Andererseits spricht in mir mein moslemischer Teil, der empfiehlt, sich seelisch an den Menschen nicht binden zu lassen. Eine absolute Liebe geht an den Himmel. Ich denke, das ist wohl eine Schutzmaßnahme des Gottes und seine Art der Menschenliebe. Glückseligkeit und Liebe finden Leute zwar untereinander und miteinander, aber dass solche Zuneigung und Liebe vergänglich sein können, das weiß doch da im Oben und davor wird gewarnt. Also, die junge Bloggerin leidet schon lange 12 Monate daran, obwohl die übliche Schmerzintensität erscheint kürzer zu sein. Aber vll. macht es ihr einfach Spaß, sich immer wieder dieser Liebe zu opfern und tag-täglich Depression und Melancholie zu erleiden?

Meine Person bietet auch was zum Thema. Vorab: ich habe noch nie absolut glückliche Leute getroffen, also, wirklich dauerhaft glücklich. Man erlebt Momente, wo man denkt "Wow, jetzt ist es alles perfekt" oder "In dem Augenblick bin ich einfach 100% happy". Und das ist klasse. Die Aufrechhaltung dieses Seelenzustandes bleibt trotzdem eine große Herausforderung. Ich habe sozusagen im Vorrat oder im Gedankenkeller solch ein Objekt zum Leiden. Die Objekte wechseln sich, aber ihre Präsenz ist immer gesichert (das letzte Objekt ist übrigens etwas äußerst mieses :). Wie es funktioniert? Die Routine nimmt ihren Gang und monoton und emotionsmäßig neutral, kleine übliche Tagessorgen. Aber dann auf einmal kommen Gedanken mit dem L-Objekt runter und herrschen im Kopf einige Zeit. Später wird es für weitere unbekannte Zeit vergessen. Krank, oder? Man hat immer was, woran zu leiden, gelegentlich greift man darauf zu. Just for fun auf Kosten von Nerven, Mitmenschen.

Der langen Rede kurzer Sinn: ich bin schließlich auf die Idee gekommen, dass ständiges oder temporäres (gelegentliches) Leiden ein Teil des geistigen Immunsystems ist. Man glaubt einfach nicht, dass alles auf Dauer gut sein kann. Und um das Gleichgewicht stets zu halten, wird dieses "Just-for-fun"-Leiden ins Leben gerufen. Oder auсh dafür, um die "richtigen" Leiden abzuwenden.

Papa

Ich komme um 10 Uhr abends müde nach Hause. 0 Grad. Mein Rucksack wiegt bestimmt 5 Kilo. Genug Kraft, um der Concierge mal Gute Nacht zu wünschen, bleibt nicht. Der Aufzug bringt mich bis zur Wohnungstür. Ich versuche wie gewöhnlich sie zu öffnen. Geht nicht. Schon so lange Zeit, aber ich kapiere nicht, wie das System funktioniert. Ich rufe den Papa an. Die Eltern sind gerade auf einem Familienfest in einem Restaurant mit 50 Gästen. Papa kommt mit Taxi in 8 Minuten von einem anderen Stadtteil. Mit welchem Tempo er gefahren ist, ist ein Geheimnis, wenn man meinen Papa kennt und seine Kultur alle Straßenverkehrsregeln strikt einzuhalten weiß. In 2 Sekunden ist die Tür geöffnet. Mich gerettet fährt er zurück.
Das ist ein Großes-Dankeschön-Post. Ich denke, die bedingungslose Liebe trägt den Namen meiner Eltern und gibt es nicht woanders.

Darf ich dir Sie anbieten?

Ich habe zufällig ein Buch zum guten Benehmen gefunden. Das sind wirklich tolle Tipps einer Knigge-Expertin drin. Und das Schreibstil finde ich an manchen Stellen recht amüsant.

Tanz-Etikette. Tipps für Tänzer: "Sie dürfen eine Dame auffordern, so oft und so lange es ihr, Ihnen und der Tischgesellschaft Spaß macht". Hm. Daran, dass die übrige Tischgesellschaft es auch dauerhaft spaßig findet, ein ständig tanzendes Paar anzuschauen, zweifle ich. Und was, wenn am Tisch nur Frauen sitzen. Kommt oft vor.
Nach Etikette ist jedoch vorgesehen, dass alle Tischdamen zum Tanzen aufgefordert sein sollten. Man(n) muss nach dem Tanz die Dame zum Tisch begleiten, sich bei ihr bedanken und mit einer anderen dann Blickkontakt aufnehmen, so steht im Buch. Schön. Und die Gastgeberin ist nicht zu vergessen. Zitat: "Sie erwartet ... von jedem Herrn einmal aufgefordert zu werden". Das bezweifle ich auch, zumindest in unserem Teil der Erde. Hier wird sie sich eher freuen, sich mal eine Ruhepause zu gönnen, wenn man die durchschnittliche Gästezahl bedenkt. Aber im Ideal könnte natürlich anders sein.

Die Autorin betont immer ideale Fälle. "Idealerweise nehmen Sie die Ablehnung nicht persönlich" (im anderen Abschnitt zum Hilfsangebot). Raus aus dem Kontext - ich erziehe mich schon zwei plus ein wenig Dekaden und immer noch gelingt mir nicht, Ablehnungen ein bisschen unpersönlich zu nehmen. Wie schafft man das - das würde ich gerne wissen.

Im Buch finde ich aber Antworte für andere Gutes-Benehmen-Fragen. Wem gehört welche Armlehne im Flugzeug - daran erinnere ich mich genau just in time, im Flieger. Es gibt zwei Strategien:
a. wenig höfflich - nonverbal mit dem Sitznachbar arrangieren oder ihn "anpassen bzw. einen Sekundenbruchteil abpassen, in dem Sie ein Stück Lehne (zurück-) erobern."
b. höfflich - vorab verhandeln, wem Armlehne für wie lange zusteht. (Boah! ist es nicht toll und unrealistisch? wobei beim Flug in die Tonga Inseln (Flugdauer ab 20 Stunden) wäre es vll. sinnvoll.

Eine andere nette Sache ist Mantel abnehmen. Das ist kinderleicht: Herr nimmt den Mantel der Dame ab, jung - alt etc. Aber wenn mehrere Paaren auf einmal an der Garderobe stehen? Ein guter Herr soll niemals einer Frau des anwesenden Herrn helfen, d.h. seine Pflichte übernehmen. Ausnahmefall: die Frau wendet sich direkt an ihn.
An dieser Stelle könnte die Knigge-Expertin sofort ein Buch-Empfehlung "Familienkrise...Mediation zu Hause" anbieten :)

Everybody thinks that I am a fool

Mittwoch, 10. November 2010

Thanks God, it´s Monday!

Am Sonntag vor dem Schlafen gehen las ich die zwei Versionen von einem wunderbaren Wochenende (einmal hier und auch hier) und redete mich beruhigend ein: das Leben ist doch gar nicht so lala. Es gibt Wochenende, voll von Kultur, Liebe und weißer Schokolade.
Mein letztes Wochenende war nicht so schokosüß. Die erste Hälfte habe ich mich nach 13-Stunden-non-stop-Arbeit durchgeschlafen erholt. Die zweite Hälfte wurde den Vorbereitungen auf die kommenden Events mit Verwandschaftsbeteiligung gewidmet. Inzwischen ist meine Euphorie "Sonntags ist alles auf" vergangen. Sonst hätte ich am regnerischen Sonntag warm in meinem roten Zimmer Bücher gelesen und heißes Milch getrunken. Stattdessen waren wir zuerst beim Outfitsuchen (unabhängig von geplannten Dinner, nur so, "just for fun"), dann suchte ich schon alleine im türkischen Ramstore Zutaten für Montagsmenü. Kichererbsen (bei uns schön "türkische Erbsen" genannt) sind da gar nicht zu finden, aber wenn man griechische Tsatsiki fertig kaufen will - bitte schön, mit jeglichem Geschmack. Die Türkei und Griechenland sollten sich an einem winzigen Ort in Steppen heimlich befreundet haben. Der Rest des Tages ist recht unspektakulär (putzen, kochen, putzen, backen, putzen, schlafen).
Die Messlatte liegt schon genetisch sehr hoch, was die Gästen bewillkommen und bewirtschaften angeht. Das finde ich ok. Nur einschlafen mit den Gedanken "vor dem Frühstück den Fußboden hinter dem rechten Sessel feucht wischen" finde ich ein wenig krank.
Da ich am Ereignis nicht dabei sein könnte, erledigte ich meine Aufgaben als Assistentin der Hausfrau früh morgen. Und verließ das Haus schön sauber und ohne jegliches Gewissen. Alles war gut. Alles wurde gelobt. Allen hat´s geschmeckt.

Einige Fotoimpressionen (später war das Akku leer und die Zeit knapp):

Dafür habe ich Kichererbsen gebraucht. Aus Jamie Olivers Buch "Essen ist fertig!"



Muffins wieder gebacken, mit allerlei Füllung: getrocknete Früchte (Rosinen, Aprikosen, Mango). Als ich zu Hause war, gab es keine Muffins mehr, um sie im Schnitt abzulichten.



Mamas Werk.



Der alte Gast. Diesmal viel-viel besser geworden


Wurst. Nicht richtig fotogen, aber Leute sind verrückt nach ihr. Hier im Lande :)


Die Nudeln zum Fleisch werden selber gemacht. Respekt an die Küchenheldin M.


Manche Vorspeisen


Dienstag, 9. November 2010

Nerd

Ich will niemanden mit zehn Posts am Tag überfordern, aber momentan fühl ich mich, wie Heinrich Heine in späterer Pariser Zeit, ein wenig "verdrossen". Deswegen lade ich gleich paar Fotos hoch (wurde auch heute von Mami aufgefordert "Du hast ja gestern alles rumfotografiert, stehen sie schon online? (in Picasa - A.Z.)) Gleich fällt mir ein Spruch ein, den ich sofort paraphrasiere: Blogging is cheaper than a psychiatrist.

Für alle Stalker aus Astana :) Nein, ich sehe nicht so aus:

Piepegal

Sie haben mich gequälet,
Geärgert blau und blaß.
Die Einen mit ihrer Liebe,
Die Andern mit ihrem Haß.

Sie haben das Brot mir vergiftet,
Sie gossen mir Gift ins Glas,
Die Einen mit ihrer Liebe,
Die Andern mit ihrem Haß.

Doch sie, die mich am meisten
Gequält, geärgert, betrübt,
Die hat mich nie gehasset,
Und hat mich nie geliebt.

H.Heine

Nun spricht das junge Volk

Als Terésia Mora von einem Monat zur Frage, wie die Jugendlichen in Deutschland ihre Romane finden, eine Gegenfrage zur näheren Begriffserläuterung von Jugendlichen stellte, gebe ich sofort eine Definition vom „jungen Volk“: Altersgruppe 5-9 Jahre.

Zum heutigen Kleinempfang (am Montag gab es einen größeren, die Fotoreportage folgt) wecke ich meinen innerlichen Konfuzius, der sanft und ausgeglichen die hellen Tapeten gegen Angriff der farbigen Kugelschreiber wehrt. Ich tue mein Bestes, aber.

Im Zimmer nebenan wird energisch gekichert und plötzlich leise geflüstert.
- Ist Aigul immer so nervig?
- Keine Ahnung, - antwortet die zierliche Stimme. – Man sagt, früher war sie nicht SO.
(wer bin ich? wer war ich? wenn ja, wie war ich?)

Heute treffe ich einen Jungen zum ersten Mal. Er hat mich nie gesehen. Schon an der Tür ruft er mich laut:
- Aigul! Man erkennt dich gar nicht wieder.

Das Highlight stürzt mich später. Nach dem 20-Minütigen Aufenthalt in meinem Zimmer kehren zwei Schwester (6 und 8 Jahre alt) zu ihrer Mutter in die Küche zurück, wo auch ich Haushaltssklave das letzte Besteck trockne.
- Mama, ist die Aigul eine Verkäuferin?
- Nein, warum denn?
- Wozu braucht sie dann so viele Taschen?
Eine Gabel fällt runter.
- Das frage ich mich auch, - fügt mein Bruder aus der Ferne hinzu.

Wenige Stunden später, als sie sich schon auf dem Weg nach Hause machen, reiche ich den beiden eine orange und eine Camelfarbene Clutches ein. Also, ich verkaufe nichts, ich schenke nur.

Aus meiner Höhle der Ruhe

Es dunkelt. In unserem Haus leuchten aber schon alle Lampen in allen Zimmer. Ich kriege langsam Kopfweh vom Lärm und stelle mir vor, ich sei in einem Spielfilm. Wie "My big fat Greek wedding" oder so, wo große Familien sich auf einmal sammeln, essen, schreiend quatschen. Der Treffpunkt ist diese Woche hier. Der kleine Cousin schaut gerade in meinen Bildschirm, ein Co-Autoring, höflich ausgedrückt, die 2. (3.?) Tochter von einer Tante lackiert mit meinem heißbegehrten Chanel Dragon ihre Nägel, der Zimmerpflanze wurde vor paar Stunden eine Sterbehilfe von zwei 5-jährigen Jungs geleistet, in zwei Fernsehern laufen Zeichentrick-Kanäle, deren Existenz mir bis heute nicht bekannt war. In der Küche sitzen Tanten und Co., da wage ich mich nicht reinzutreten (es sei nicht denn, ich solle dringend 100 Teller spülen), weil die Szene sofort an einen Stasi-Film erinnert, also, an die Verhörgeschichten drinnen. Im Wohnzimmer führen die Herren elegante Gespräche, da mische ich mir lieber nicht ein, ich bin bloß so erzogen, unter älteren verwandten Männern sinkt meine Stimme automatisch bis auf die Stufe "stumm". Ich bleibe unter Kindern. Ey, lass doch mein Fitball! Nein, nicht auf den Spiegel werfen!

Ordnung schaffen im Seelenhaushalt

"Abgefahren!" sagte mein Bruder, als er gestern in der Nacht neben meinem Zimmer vorbeiging. Sogar heute fällt es mir schwer, die letzten Tagen zu beschreiben, bin immer noch sehr müde. In dem Moment saß ich in meiner Schaukelstuhl, die dunkelroten Vorhänge rauschten, das Fenster war auf. Und ich ließ laut genug die Gedichte von Heine vor. Nein, es war nicht speziell ein deutscher Dichter, es konnte ja in dem Fall auch jemand anderer sein. Das Heine-Buch lag nur ganz günstig vorne im Regal, das ich es ohne zusätzliche Körperbewegungen greifen konnte. Ich las und las, und auf einmal war ich nicht mehr erschöpft, auch von Tagesimpressionen befreit. Heute Nacht lerne ich die schönsten Gedichte auswendig. Sie haben Kraft.

Sonntag, 7. November 2010

How to lose a guy immediately

Ich sehe oft in meinem Freundeskreis der Akademiker eine DVD "How to lose a guy in 10 days" auf dem Regal stehen. Nein, nein, das ist ein schön unterhaltsamer Film. Selbst habe ich den erst vor vier Jahren am doofsten und kürzesten Tag des Jahres, den 1. Januar in Gesellschaft von zwei lieben Bulgarinnen angeschaut. Wir aßen den Essensrest der Silvester-Party und der Fernseher hatte eine winzige Diagonale (schätzungsweise ist sogar Ipad größer, was sagen dazu Mac-Expertinnen?). Trotzdem war es witzig.
Neulich habe ich aber andere Rezepte des Loswerdens erzählt bekommen. Ein Rezept. Meine gute Bekannte greift immer auf die sichere Methode zu, wenn es tschüß gesagt werden muss, aber wenn es der tschüß-Person leid tut. Ich gebe einfach weiter: Zuerst, wird light angezickt. Das zu verfolgende Ziel ist es, bei der anderen Seite die Stimme erhöhen zu hören. In dem Moment kommt das Geheimwaffen raus, nämlich eine klare Phrase: "Wie kannst du denn deine zukünftige Ehefrau in diesem Ton ansprechen?" Dabei sollte sie möglichst ernst ausgesprochen werden. Kein einziger Halbton der Ironie oder noch so was. Ja, "immediately" im Blogtitel wurde aus Marketinggründen eingeführt, ich würde aber die oben beschriebene Methode in die strategischen, also, längeren umklassifizieren. Eine Bombe mit späterem Effekt.
Wie konnte ich es vorher nicht wissen? Nervt jemand ständig? Und Sie sind gut erzogen und kulturbedingt "nicht-Nein-Sagen-Könner"? Der Vorschlag wäre dann, das Thema der Familiengründung vorzubringen. Am besten mit einem Koffer in der Hand und riesigen Problemen mit Unterkunft.


(c) printscreened bei www.jonnekingma.eu

Samstag, 6. November 2010

Ich wünsche mir einen Hund. Einen Flughund.

So konnte man mein Interesse an Ozeanien an einem Abend zusammenfassen. Keine atemberaubende Naturmotive und Co., ein Säugetier stand im Mittelpunkt. Ganz ehrlich, das war eine ziemlich unangenehme Entdeckung, dass neben der Fledermäusen auch noch so was ähnliches auf der Erde existiert. Die Fledertiere sind ausschließlich in meinen Alpträumen vertreten. Wenn ich mal mitten im Wald gelebt habe, hörte ich oft eine von der schrecklichen Geschichten: ein Mädel solle mal im Sommer ihr Fenster nicht geschlossen haben und ein Fledermaus sei reingeflogen. Wie die Türken in den Fernsehserien solche Emotionen präzise ausdrücken - "Oh Allah-Allah", hab ich Angst.

Die Wurzeln vom jeglichen Angst liegen in Unwissenheit. Als nicht Muttersprachlerin dachte ich natürlich so, was hinter dem Flughund steckt:



In Wirklichkeit sind sie aber total niedlich, kopfunter hängend:



Und das Wichtigste: sie ernähren sich nur pflanzlich. Veganer de luxe. Wikipedia verdeutlicht - Nektar, Pollen, Früchten und Blüten. Gut, soweit keiner in meinem Umfeld mich honey nennt, kann ich ruhig einen Flughund ansehen fahren.

Astana Arena

Ich wollte schon lange das neue Stadium zeigen, das mit dem schließbarem Dach. 30 000 Zuschauer passen da rein. Im Januar werden in der Arena die Eröffnungs- und Abschlussfeier von asiatischen Winterspielen gehalten, vll. bekommt man es erst dann voll.

Von außen:



Innen:







Man spricht auch darüber, dass die Arena was von der Symbolik der Freimaurerei hat (oh, das Thema ist bei mir total in!). Und zwar, erinnert das Stadium von oben an das allsehende Auge.

via

via

Wer weiß, was Illuminati mitten in Steppen so einfällt.

Sturmfrei

ist es momentan nicht. Die Windstärke ist 52 km/h. Am Nachmittag war ich noch Windliner skaten: habe Inliner angezogen und bin vom Wind sozusagen getrieben. Sport ist es unter Umständen zu nennen. Außerdem tut nun mein Hals weh. Genau wie bei Frodo:

Osi Babylon dilemmasi

Ich hasse Denglisch: Sie werden stark gebiased.
Ich hasse "Schala Kasachisch" (Mix Russisch-Kasachisch): Olardin problemasi, naverno.
Ich hasse Russendeutsch: Ti uzhe anmeldovalas?
Am schlimmsten finde ich Russisch-Englisch: Ohh, kak nice!

Ja, genau das beschäftigt mich an einem Samstagmorgen.
Kairli tan!

Samstagfußball

Gestern bei einer Veranstaltung wurde ich einer Person vorgestellt. Das war genau der Fall, wobei das Omas "Starr die Leute nicht so an!"-Gebot vergessen und verloren ging. Ich habe wirklich innerlich ein Weilchen gekämpft: große Niederlage. Ich erkläre es im Detail.
Ok, der Mann hatte Status. Der hat seine geschätzte maximale hundert siebzig cm als die stolzen 1,90 aussehen lassen. Er sprach so gut Englisch, was ich selten bei Männern seines Alters und meiner Nationalität höre. Dabei sprach er über Dinge des komplexen Zusammenhangs! Nach zig Minuten habe ich die weiteren Gründe endlich verstanden: er ähnelt sich äußerlich dem Mesut Özil. Im Vergleich zum jungen Deutsche ist er aber runder, kleiner, älter und nicht in Madrid. Also, vorteilhaft. Aber genug von ihm.


(c) stern.de

Ich muss heute noch jemanden finden, der mich am windigen Abend unter 0 Grad zur Fußballarena begleitet. Eine Lust hat sich bis jetzt noch niemand geäußert.

Donnerstag, 4. November 2010

Mimimi-Abend

Hinter dem Fenster ist ein Nieselwetter. Zu Hause ist es kuschelig und warm. Es riecht nach Weihnachten. Eh, nach einem chinesischen Weihnachten. Die Peking-Ente aus dem Jamie Olivers Buch schwitzt gewürzt im Ofen. In der minisoziologischen Umfrage schneidet die im Buch schön beschriebene Pflaumensoße sehr schlecht ab. Ich stopfe die Ente im Endeffekt mit sauren Äpfeln (dabei komme ich mir als eine Chirurgin aus dem Grey´s Anatomy vor). Wir beschließen Enten öfter zu garen, alleine für diese winterliche Atmosphäre.




Nach dem königlichen Abendessen gehe ich unten spazieren und checke den Briefkasten ab. Da mir die Arbeitszeiten und -Weise des örtlichen Postdienstes immer noch unbekannt sind, lasse ich mich gerne jederzeit überraschen (auch Sonntags oder um 4 Uhr morgens). Die Überraschung ist voll gelungen. Das war die schönste ICE-Schrift, die ich bisher gesehen habe.

Heute Nacht bei der Tagesbilanz soll es ein positives Feedback geben. Alles war einfach schön.

Infatuation for Obama

Diese Tagen spricht man über die Wahlen in den USA. Es gibt ganz unterschiedliche Artikeln zum Midterm von Obama. Gestern, als ich einen las, dachte ich mir, warum man hier im Lande solche Midterm-Analysen nicht durchführt. Und wenn, dann für die letzten 10 Jahren?...

Ein Journalist, den ich immer lese und sehr respektiere, ist Nicholas D. Kristof. Er schreibt zweimal in der Woche für New York Times und twittert immer was beachtenswertes (und im Allgemeinen ist er just faszinierend: zwei Pulitzer, bereiste die Welt, spricht Japanisch und, und...) Ein seiner letzten Artikeln (http://www.nytimes.com/2010/10/31/opinion/31kristof.html?_r=1) vermittelt seine Position: macht keine Teapartys, gib dem alten Barack Zeit und Chance. Dabei erzählt er davon, welche Arbeit der Präsident in den letzten zwei Jahren geleistet hat. Ich denke, es ist lesenswert.

Spam

Ich war immer fest überzeugt, dass jede seriöse Spam-Agentur in ihrem Datenbank meine Email-Adresse hat. Denn ich habe schließlich meinen Gmail-Account eine 2.0 - Ewigkeit, fast vier Jahre. Aber schon drei Tage bekomme ich kein Spam. Der dafür liebevoll eingerichtete Ordner ist leer. Liegt es daran, dass man endlich begriffen hat, ich sei keine richtige Zielgruppe für Viagra und "hot Russian women", oder verbessert Google den Spam-Filter, um sein von den Google Street View-Debatten gekränkten Image ein bisschen zu schonen?

Mittwoch, 3. November 2010

Kitsch



Erst heute, an einem supergrauen Tag, habe ich eine nette Frau im auffälig-roten Mantel schätzend angeschaut (und später aber innerlich dafür entschuldigt, jedem doch das Seine!)und nun wünsche ich mir diese Frühstücksohrringe.

Stomach. Legs. JLo.

Ich mag Sport. Jetzt besuche ich unregelmäßig ein örtliches Fitness-Studio und finde es vorrangig soziologisch gesehen sehr interessant. Die Kurse, die ich einlege, enthalten in ihren Namen beliebteste feminine Körperregionen, die im Weiteren aus Autors Verlegen nicht genannt werden. Und ich habe wirklich keine Ahnung, ob es eine Verfahrensanweisung gäbe, die vorschreibt, wer für solche Kurse am besten geeignet ist. Mir ist es aber schon gelungen, eine Gleichheit unter die Trainers zu finden. Im Humor.

Die erste Coach ist mir persönlich so was von sympathisch. Ex-Ballett-Tänzerin, strenge Stimme, stets läuft im Saal elektronische Musik. Die Sportstunde (normale 60 Min.) besteht aus zwei Einheiten: Warm-Up und Main part (sozusagen). Aufgewärmt werden wir, die armen Schönheitswahnopfer, die ersten 40 Min. Geschwitzt, in allen Muskeln Tremor, durstig. Keine kann rhythmisch atmen. Sogar die Hübschesten in der Gruppe verlieren ihre Charme und Grazie. Jede guckt auf die Wanduhren an. Und jedesmal, aber wirklich jedesmal fragt die Coach unschuldig und voll interessiert: "Seid ihr etwa ein wenig aufgewärmt?"

Eine andere Kursleiterin hat tolle Haarlocken und gefällt mir auch. In meinem alten OSC Osnabrück (ich habe dich gemocht) war es üblich, dass man die Kursteilnehmer beim Aufzählen der gebliebenen Wiederholungen unterstützt. So wie "4...3...2...und das letzte Mal". Es wurde rückwärts gezählt und ich vermute, es sei ein Weltstandard. Meine zweite Coach hier zählt auch immer absteigend. Nach einer gefühlten Ewigkeit der Wiederholungen, wenn ich schon eine Tages- und Wochenreview im Kopf gemacht habe, schreit sie ins Mikro: "Uund 64 noch!" Seit ich ihre Kurse besuche, empfinde ich zur Zahl "32" nur positive Gefühle.
Ach ja, und ich mag Sport besonders dann, wenn wir am Kursende füreinander in die Hände klatschen.

Dienstag, 2. November 2010

Yello "Out of dawn"

Oh my God. Das höre ich die letzten 20 Min. immer wieder an. Nein, Fieber hab ich nicht!



Der Songtext (falls jemand mitsingen wird ;)

You're shaking me softly,
Turn me up side down,
You're the queen of my emotion,
Your invisible crown.
Invisible crown
As your beatutiful mind,
You're driving me crazy,
You're one of a kind.
You give me pleasure, shakes, desire.
You give me shivers, love and drive.

I wanna be with you
Till the end of time.
And you will always fly,
You'll never be mine.
And when I see you smile,
It's like a distant light.
Fear of your fading love.

Montag, 1. November 2010

Accidentally fit

Der Fotograph lernt mich mit Amsterdamer Hotels kennen.



Und ich bin auch "accidentally" auf dem Weg zur sibirischen Gesundheit (sprich: einer sehr guten). Ich nehme Kontrast-Dusche. Unfreiwillig. Die Anlage, die in der Duschkabine installiert ist, spinnt. Die neuesten Tendenzen bereiten langsam Sorgen. Wenn es vor paar Tagen "warm - kalt - heiß - lauwarm" war, neigte es heute zu "lauwarm - warm - kalt - kalt". Es wird gezittert, und somit erzeugt man die nötige, aber nicht ausreichende Wärme. Gut, dass es noch draußen nicht schneit.

BIN im LADEN

Seit kurzem stelle ich eine Tabelle mit Ländern zusammen, wo ich nächstes Jahr hinfahren will. Am Platz eins stand Jemen. Ja, genau, schon im Präteritum. Hej, langer Bart, lass doch meine Pläne in Ruhe!