Sonntag, 27. Mai 2012

Die gängige Meinung, dass Ausländer sich gegeneinander unterstützen, ist komplett falsch. Diese Woche war ich in der anderen Stadt unterwegs und als sicherer Ort, wo ich bestimmt wenig öliges, salziges, scharfes, laktosefreies zum Essen finde, dass auch keine Erdnüsse, Schweinefleisch und Alkohol enthält, war Dinea in der Galeria Kaufhof. An der warmen Theke hat mich eine kleine Asiatin bedient, die leise als ich sprach (gibt's solche auch!) und sehr schwer zu verstehen war. Gängige Namen von Saucen oder Beilagen haben in ihrer Ausführung ganz anderes geklingelt, dass mich bereits nach 33 Sekunden übernervt hat. Erstmal haben wir das aktuelle Tagesangebot umkombiniert: Spargel statt Butterspätzle, Pute statt Schwein, Balsamico mit Wasser statt Hollandaise, rohe Gurken statt industriell hergestellte Butterkaisergemüse. Dann habe ich ewig lang gewartet, bis sie das Putenschnitzel gebraten hat (mit regen Anmerkungen meinerseits "Haben Sie keine Grillpfanne? Bitte schenken Sie kein Öl mehr nach! Nicht zur dunkelbraunen Krust braten, es reicht, aber bitte!") Ihr Kollege, der unser Gespräch aus der hinteren Küche mitbekommen haben sollte, hat noch seinen Senf beim Vorbeigehen gegeben, dass Spargel vorher in der Butter kurz gegart wurde. Dann übernahm die Kleine die Regie unseres kleinen Theaterstücks "Aigul will was schnell essen". Sie hat mir vor einer Dutzenden Gäste, die Glücklichen, die Bratwurst und Pommes in der Rahmsauce nahmen, laut empfohlen, vor dem Essen eine Pille Laktase zu nehmen. Und gegen Übergewicht hilft kein Verzicht vom Gebratenen, sondern Reduktion der Portionsgrößen. Soviel zur Toleranz unter Personen, die in einer Schublade stecken bleiben.
(p.s. Lese im Moment das Buch "Achtung! Vorturteile" von Sir Ustinov, klasse-klasse!)


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