Mittwoch, 26. September 2012

Family Portrait

Im Großen könnte ich diesen Blog komplett meiner Mama widmen. Sie ist einfach großartig. Ich kann mich manchmal kaum aufhalten, um alles, was ich mit ihr erleben durfte, aufzuschreiben, will mein wahres Glück, so eine Mama zu haben, mit allen teilen. Eine der jüngsten Storys hat sie mir letztlich erzählt. Dies war ein Dialog zwischen ihr und meinem nicht weniger großartigen Papa. Nachdem ich den Papa früh morgen bei meinem morgigen ersten Kaffee thanks free wlan zone im Skype erwischen konnte und ihm das Essenziellste zum Moment mitteilen konnte („Nicht ausgeschlafen!“ und „Diese Stadt stellt eine große Gefahr für alle meine tollen Schuhe dar – überall Steinwege!“), haben sich meine großartigen Eltern zusammengesetzt und das Schicksal ihrer Tochter besprochen.
Papa: A. kauft sich immer Schuhe, in den sie nur im Auto gefahren werden kann (und will – A.Z.) 
Mama: Und die Kleidung, in der sie kaum essen kann (wie wahr, wie wahr – A.Z.) Aber gut, dass sie dabei noch atmen kann!

Sind sie nicht großartig, witzig, liebenswürdig, also die besten?

Dienstag, 25. September 2012

La Mer


Jedes Mal, aber jedes Mal, wenn ich an der Küste stehe (egal an welcher Seite - niederländischen oder deutschen), bohrt mich der Gedanke: warum lebe ich in der Asphalt-Stadt und nicht am Wasser, das mag ich doch so.

Freitag, 21. September 2012

Und auf einmal Spekulatius in den Regalen! or Winter calling

Diese Kälte dreht mich voll durch.
Gestern habe ich nicht bis zum REWE-Ladenschluss geschafft, geschweige von einer Netto-Filiale (sie sehen übrigens dermaßen deprimierend aus, da verstehe ich Perfetto-Stammkunden, die genussvoll durch die breiten, gut beleuchteten Regale schlendern). Zu Hause gab es nur eine Kilo Zwiebeln, die ich noch im August gekauft habe, die konnte ich theoretisch als selbständiges, souveränes, stolzes Gericht zubereiten (dünsten bis sie glasig sind), aber ohne Senf esse ich sie nicht, also dann sind nur Natron (Rest von Schokomuffins) und zwei Zitronen zur Auswahl geblieben, die gefühlsmäßig auch eine Ewigkeit im Kühlschrank lagen. Ich konnte sofort nicht entscheiden, was ich zu mir nehmen werde :) dann habe ich heißes Wasser mit Zitrone getrunken und versucht einzuschlafen. Einigermaßen mit Erfolg, just paar Stunden mehr gebraucht als normal. Als Geschenk habe ich am nächsten Morgen die oberen zwei Packs der Bauchmuskeln gesehen, musste sogar nichts einziehen oder irgendwie vorteilhaft posen, die haben mich klipp und klar angestarrt! (Preis für den Fleiß?) Leider waren sie nach dem Mittagessen bereits weg, aber vom Gefühl her war es ein schönes Feeling: ich habe sie...irgendwo tief, aber doch!

p.s. puff, stinkt nach Narzissmus? Bin bloß müde, hungrig und il fait froid.

Mittwoch, 19. September 2012

Hump day

Gestern, als ich ein "just because you are nice"-Geschenk gesucht habe, bin ich zum Schluss gekommen, dass Schenken eine durchaus egoistische Tat ist. Es macht den Schenkenden vielmehr glücklicher als den Empfänger. Just because.

Sonntag, 16. September 2012

Babylon

Wie kann man einem Land für seine schlecht erzogene Tochter rächen? (liebe Marie, um reiflich zu überlegen, habe ich einen Olympia-Zyklus gebraucht) ja, ich habe mich entschlossen, an die französische Sprache wieder dranzusetzen. Und nach meiner Meinung ist es das Schlimmste, was einer Sprache passieren könnte. Russisch - Russland wird weltweit für die drei wannabe Oppositionellen in zerrissenen Strumpfhosen verachtet (Alarm, Alarm, ich kenne eine junge Frau, die Pussy Riots Musik melodisch findet, ich muss meine Bekanntschaftspolitik umdenken!); Japanisch - stagnierende Wirtschaft (Japan ist das meistverschuldete Land weltweit!) und Fukushima; Niederländisch - wilder Wilders, der wieder am Rennen mit seiner feinen Vision von Europa aktiv war (unterstütze ich ihn bei diesem Punkt etwa? hm...mein Prof für Weltwirtschaft hätte bestimmt einen Herzkasper bekommen, wenn er dies gelesen hätte, ich habe damals meine gute Note mit der festen Überzeugung, Einigung Europas sei das wichtigste und das nützlichste, was in der Nachkriegszeit auf dem Kontinent passiert ist, unfair verdient); Arabisch - Araber hatten Glück, nach der Grundschule vergaß ich alles bis auf die drei Buchtaben - alif, ba, ta, sa (4!); Italienisch - Berlusconi kommt zurück aus der Rente! auch tote Investitionen in die Sprache: zweimal Sprachkurse und die nagelneuen Huber-Lernbücher, über deren Existenz ich von der Mama bei ihrem Umzug vor vielen Jahren erinnert wurde "darf ich sie wegschmeißen?". Bin schon auf die Frankreichs Zukunft gespannt :) und verspreche mir, nach einem Semester dem Hollande eigenständig eine aufmunternde Mail zu verfassen, seine Sparpolitik gefällt mir nämlich beau coup.

p.s. Heute beim inspirierenden Skype-Telefonat habe ich von meinem Papa ein Themenverbot (für meinen Internet-Anschluss-Psychothriller) erhalten. "Tue doch etwas damit!" Deswegen sage ich dazu nun nichts; meine August-Balance der guten Gedanken ist ohnehin wegen O2 (und nochmal rate ich allen Besucher dieser Seite von den Internet-Produkten der oben genannten Firma ab!) schlecht gefallen. Nächste Woche gibt es Französisch und Kündigung des vermeintlichen Service-Vertrages für keinen Service. Freue mich.

La dolce vita

Jeden Tag fehlt mir was. Aceto Balsamico zum Abend-Salat, ein klareres Lebensziel für die nächsten 75 Jahre, stärkere Motivation für Trainings morgens, marokkanisches Haaröl (das habe ich am Donnerstag in der Mittagspause übrigens erledigt, ein Testbericht folgt, der Hersteller (hm the Republic of Morocco??) verspricht massive Glanz und mehr Fülle). Vorgestern durfte ich zufällig erfahren, was mir nun besonders fehlt: Glamour. Ich fuhr am späten Abend in der Straßenbahn an einem Konzertsaal vorbei. Es sollte angeblich eine Pause gewesen sein, feines Publikum stand draußen, genoss elegant den orangefarbigen Sonnenuntergang, der hinter dem Dom versteckte. Und ich wurde im wahrsten Sinne des Wortes hungrig danach, der dolce vita. Statt in den an den Knien leicht zerrissenen Sportleggings (eine ideale Ausführung des Kreuzhebens erfordert, dass man die Stange so nah wie möglich zu den Beinen hält, deswegen laufe ich auch permanent mit blauen Flecken an Beinen, alle Sporthosen verraten wohl von mir leider wenig beliebte, aber nötige Standardübung im Sportplan) würde ich es lieber anders haben. So richtig übertrieben herausgeputzt ausgehen. In die schönen Lokale Gourmet essen gehen. Vor hinaufsteigenden Emotionen während eines Theaterstücks bisschen weinen, aber nur paar Tränen! denn sonst verläuft mein perfektes glamouröses Makeup! Während meiner letzten Krise "wo ist meine dolce vita?" waren regelmäßige Douglas-Besuche meine Rettung. Seitdem habe ich eine beachtliche Sammlung der roten Lippenstifte als Inbegriff der Glamour, ein materialisierter Ersatz für wenig reichen und schönen.
Diesmal bin ich aber schlauer.
Ich weiß, wonach es in Wirklichkeit mangelt. Air Astana, freu dich schon auf einen Gewinn.

Freitag, 14. September 2012

Today is my tomorrow

Jedes Mal versuche ich beim Training alles zu geben und maximale Leistung abzuliefern, als gäbe es kein Morgen, als wäre alle Sportstudios danach komplett verbrannt gewesen. Und in manchen Momenten denke ich tatsächlich, dass ich dies, was ich gerade mit Mühe und Schweiß ausführe, nie wieder mache, ich höre auf, ich werde es mir nicht mehr antun, Sport ist Mord und ich möchte gern noch eine Weile leben. Zum Glück vergesse ich diesen Quatsch am Morgen danach. Letzte Zeit fühle ich aber, dass mein üblicher Motivationslevel massiv stagniert. Ich gehe zwar trainieren, aber gedanklich bin ich nicht immer dabei. Mein größter Fan, die Mama, sagt kurz: Augen zu und durch oder „wenn du nicht trainierst, dann erfährst du nicht, wie du es gern hast“. Früher hatte ich immer meinen Loser-Monat, der war stabil August, wenn ich alles vermisst habe, was sich zum Vermisstsein eignete: Eltern, meinen großen Kleiderschrank, beschäftigt sein, Buttermilch vom heimischen Hersteller, Geruch vom Schaschlyk, Spaziergänge im Stadtpark,… Globale Erwärmung, konjunkturelle Schwankungen der globalen Geldmärkte oder aus welchem Grund immer erhält nun September diesen noblen Titel der müdesten Jahreszeit. Das Komische ist, je wenig konzentrierter ich trainiere, desto öfter habe ich Leute auf mich zukommend und fragend: „Bereiten Sie sich für einen Wettkampf vor?“ Das schmeichelt und bringt mich mental zurück zum Training.      

Montag, 10. September 2012

Genial

Gerade gelesen: "Das Leben ist kein Boni-Hof!" Aaaaa!

Freitag, 7. September 2012

Siebter September

Vielen Dank zuerst für alle Kommentare!
Lieber Opaebs, den Fernseher, diese bösen Medien, deren Gebühren noch eine andere böse Organisation einsammelt, setze ich nun gezielt ein, wenn ich z.B. nicht einschlafen kann und das kommt jetzt sehr selten vor; liegt es an der frischen nordischen Luft der Einflugschneise vom Flughafen B.? Nachtflüge sind Gott und das Bundesland B. seien Dank nicht verboten und deren Geräusch wirkt auf mich beruhigend auf. Fein. Liebe Marie, ein Kleinkind käme nun hier nicht in Frage; mein eigenes echtes biologisches Alter, das ich dank MTV-Sms-Dienst erfahren durfte ;), schwankt sich auch in diesem Bereich, zwei Kleinkinder auf einmal konnte nur meine Mama aushalten! In diesem Sinne kommt Deine Passage zur meiner Charakter-Entwicklung punktgenau oder wie wir Logistiker sagen „just in time“: darf ich sie sorgfältig kopieren und in die Mail an meinen Papa „pasten“? Lass uns mal ihn überraschen :)
Liebe Jenny, ich nehme deine Einladung liebend gern an (zum welchen Mal schon ehh?..) Die ganz große Welt fehlt mir, das ist wahr, aber nur abends, wenn ich vor meinem Briefkasten stehe und da wieder keine Paketzustellbenachrichtigung von O2 finden kann. Einmal fasse ich diese traurige Geschichte mit Hin- und Herschicken vom Alice-Modem (aber schon jetzt rate ich allen von diesem Produkt ab!) zusammen, momentan bin ich emotional noch nicht genug reif, um einigermaßen konstruktiv zu bleiben (scheißo2scheiß02) und hohe Allahs Gebote der Menschen- und Großkonzernliebe zu leben.

Ja, dafür habe ich keinen Nerv mehr. Aus diesem Grund lese ich im Moment ein spannendes Buch zur Natur vom Stress, von einem prominenten amerikanischen Biologen sehr, sehr schön geschrieben (Why zebras don't get ulsers?) Erstmal die Grundlagen der Physiologie idiotenklar erklärt, dann die einzelnen Prozesse der Hormonen-Sekretion. Ich bin hin und weg! Alleine der Gedanke, dass ich langsam erfahre, wie Stress mein Körper ruiniert, macht mich stressfrei. Übrigens zu einem „freien“ Leben. Vor paar Wochen hatte ich einen starken Allergieanfall, skrupulös konnte ich rausfinden, dass er von Milch verursacht war. Fight or flight, komplett oder gar nicht (sag ich doch Kleinkind! erschwert mit jugendlichem Maximalismus) – ich lebe seit 13 Tagen 14 Stunden milchfrei (schreibe ich das wirklich? mache ich das wirklich? lebe ich noch wirklich?) Vielleicht sollte ich meine lieben Leser ins Thema kurz einführen: Milch war ein integraler Bestandteil meines Lebens ab dem Tag 1. Mein Seelentröster, mein Kaffee-Begleiter, ein Stück zu Hause und ein Stück Gefühl „Mama ist in der Nähe“. Aber Kinder werden groß. Punkt.

Und dazu gibt es so einer tollen Soja-Latte bei Starbucks! Der Laden liegt strategisch richtig auf meinem täglichen Weg zur Arbeit. Aus der Bequemlichkeit-Sicht strategisch richtig, leider nicht aus der finanziellen. Aber ich bin dem Laden ohnehin was schuldig – kostenlose WLAN. Die Baristas schauen mich nicht mehr verdächtig an, als würde ich nur drin stehen, um alle meine Emails runterzuladen und Instagram-Bilder hochzuladen. Die Kassendamen und –herren schreiben meinen Vornamen schon fehlerfrei, na ja, sie kennen den auswendig. Wenn O2 sich weiter verloosert, dann wird man in Starbucks meinen langen Zh-Namen akzentfrei aussprechen und der Kennerin im Bereich – der lieben Marie Wettbewerb schaffen.

Schönes Wochenende!