Sonntag, 16. September 2012

La dolce vita

Jeden Tag fehlt mir was. Aceto Balsamico zum Abend-Salat, ein klareres Lebensziel für die nächsten 75 Jahre, stärkere Motivation für Trainings morgens, marokkanisches Haaröl (das habe ich am Donnerstag in der Mittagspause übrigens erledigt, ein Testbericht folgt, der Hersteller (hm the Republic of Morocco??) verspricht massive Glanz und mehr Fülle). Vorgestern durfte ich zufällig erfahren, was mir nun besonders fehlt: Glamour. Ich fuhr am späten Abend in der Straßenbahn an einem Konzertsaal vorbei. Es sollte angeblich eine Pause gewesen sein, feines Publikum stand draußen, genoss elegant den orangefarbigen Sonnenuntergang, der hinter dem Dom versteckte. Und ich wurde im wahrsten Sinne des Wortes hungrig danach, der dolce vita. Statt in den an den Knien leicht zerrissenen Sportleggings (eine ideale Ausführung des Kreuzhebens erfordert, dass man die Stange so nah wie möglich zu den Beinen hält, deswegen laufe ich auch permanent mit blauen Flecken an Beinen, alle Sporthosen verraten wohl von mir leider wenig beliebte, aber nötige Standardübung im Sportplan) würde ich es lieber anders haben. So richtig übertrieben herausgeputzt ausgehen. In die schönen Lokale Gourmet essen gehen. Vor hinaufsteigenden Emotionen während eines Theaterstücks bisschen weinen, aber nur paar Tränen! denn sonst verläuft mein perfektes glamouröses Makeup! Während meiner letzten Krise "wo ist meine dolce vita?" waren regelmäßige Douglas-Besuche meine Rettung. Seitdem habe ich eine beachtliche Sammlung der roten Lippenstifte als Inbegriff der Glamour, ein materialisierter Ersatz für wenig reichen und schönen.
Diesmal bin ich aber schlauer.
Ich weiß, wonach es in Wirklichkeit mangelt. Air Astana, freu dich schon auf einen Gewinn.

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