Dienstag, 13. Dezember 2011

Perfect timing

Wahlen. Die lassen mich einfach nicht los. Hätte ich mal Politikwissenschaften studiert, dann hätte ich gern die Abschlussarbeit zum Thema "Richtiger Zeitpunkt für die Wahlen unter Berücksichtigung der klimatischen Bedingungen in autokratischen Ländern" geschrieben. Also, über den Winter kann man doch was einfallen lassen. Alle wichtige politische Ereignisse mit Volksbeteiligung (sprich: sehr wenige) finden in meiner imaginären schriftlichen Arbeit natürlich im Winter statt, am besten geeignet dafür ist die zweite oder dritte Januarwoche, wenn die Kälte die Augen frisst, wenn Füße draußen egal mit Goretex oder mit was-weiß-ich-Nanowärmetechnologie nach 20 Minuten kalt schmerzen. Als Fallbeispiel würde ich die kommenden Parlamentswahlen nehmen. Am 15. Januar sollten sie sein. Agitation darf erst vor 30 Tagen beginnen, also kalendarisch am 16. Dezember des vorherigen Jahres, aber da man genau an diesem Tag einen Feiertag hat (also, genauer gesagt, 4 Tage lang), sollte das ganze Theater und Papierverschwendung für Bröschüre und Werbeplakate erst ab dem 20. Dezember starten. Nach 11 Tagen  versinkt das ganze Land in die Neujahrsfeierlichkeiten und in den anschließenden komatösen (=alkoholischen) Zustand, die im Vergleich zum anderen imaginären Land R.U.S., Allah sei Dank, bereits am 02.01. offiziel enden. Aber die ganze Woche ist trotzdem so lala. Aus Erfahrung weiß ich, man isst die Salatreste, Manty mit Mayo, cremige Torten bis zum Ende auf und guckt Neujahrssendungen, die im September gedreht wurden. Totort, und perfektes Timing.

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