Freitag, 25. November 2011

Freitag

Im Gebäüde gegenüber kenne ich einen Mann. Na ja, was heißt kennen? Ich sehe ihn jeden Tag an seinem Schreibtisch sitzen in der Zeit, wenn ich die Rolläden am Fenster runterziehe. Bestimmt fünf Monate oder so. Er ist mein imaginärer Gesprächspartner während dieser hochintelligenten Tätigkeit, um noch weniger Sonne ins Leben reinzulassen. Ich kenne ihn nur bis zum Oberkörper. Er trägt Brille und seit dem letzten Friseurbesuch (Ende September, vermute ich, als ich überraschend seine neue Frisur im Fenster miterleben durfte, bäh, also, gewöhnungsbedürftig für konservative Seelen wie ich) lässt er seine Haare weiter wachsen. Und er hat den Still! Heute sitzt er in einem roten Pullover, der ihm wirklich steht. Freitags geht er immer früh heim, gegen 6 Uhr blickt schon kein Licht.
Big Aigul Brother is watching you.
Ach, ich habe noch einen Architekten neben dem Haus, den ich vom Bus täglich beobachte (kreative Berufler im Glas-Büro, Transparenz bis zu Tode), das ist auch eine lustige Stalking-Geschichte, die aber später erzählt wird.

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