Mittwoch, 24. April 2013

Socialisierung und Beratung

Seit kurzem habe ich meine Social Media-Politik umgedacht. A. geht ohne zu verstecken online!
Ich hatte immer und habe noch viel zu erzählen. Schweigen macht mich krank (und auch meine Mutter, die dann alles, was mir am Herzen brennt, alleine anhören müsste). Leider habe ich vor paar Jahren eine negative Erfahrung mit Stalking gemacht, die mich ein Stück gebremst hat, im Netz aktiv zu sein. Das naive Versprechen von Social Plattformen Informationen für Fremde (also für keine "Freunde") unsichtbar zu machen war und ist kaum realisierbar. Das hat mich gestört. Können die Daten oder Meinungen, die ich preisgebe, später gegen mich verwendet werden? Nützt mich es, eine Art öffentlicher Figur zu sein? Ist die Zeit, die ich für die Pflege der Webkontakte verbringe, dem Nutzen davon eigentlich wert? Leidet meine Kommunikation mit realen Leuten darunter, deren Körpersprache ich direkt und nicht über Emoticons sehe? Gibt es überhaupt für mich Sinn unter Tatsache, dass ich offensichtlich kein Barack Obama bin und kein paar Millionen Wähler ansprechen will? Es war ein Haufen Gedanken, die wie Spaghetti auf dem Teller chaotisch lagen. Vor paar Monaten besuchte ich aber ein Seminar zur Social Media. Ja, sowas gibt es auch. Später, als ich von der Seminarleiterin empfohlenen Links zu wichtigen Web-Figuren abklapperte, stellte ich fest, dass dies eine wachsende und durchaus prosperierende Branche ist. Für ein Social Media Leben ist es essentiell, vorher festzulegen, welches Kanal für welche Zwecke dient. Logisch, oder? Wieso kam ich darauf nicht selbst? Vielleicht prosperiert auch deswegen die ganze Beratungsbranche, einfache Dinge für ein Honorar weiterzutragen, die aber dem Beratenden aus irgendeinen historischen Gründen unangenehm waren oder zu denen er emotional negativ eingestellt war. Und da kommt ein Außenseiter und sagt Klartext. Das ist eine menschliche Psychologie, die ewig bleibt. Berater können ruhig schlafen. Damit können sie wohl noch lange ihre Brötchen mit Kaviar verdienen.

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