Sonntag, 27. Juni 2010

Wir wollen nicht nach Hause fahren

Seid Ihr auch so aufgeregt aufs Spiel gegen England wie ich?
Herr we go again!
Ich habe heute die lange To-Do-Liste fast abgehackt, damit ich in einer Stunde ruhig Fußball mitverfolgen kann. Also, ruhig wird's bestimmt nicht.

Freitag, 25. Juni 2010

Trash


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00:25
Ich habe Hunger und kann nicht einschlafen.

06:00
Warum will ich schlafen und kann nichts essen?

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Japaner waren heute gut, ne?

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Nervt die Moderatorin mit Oliver Kahn nur mich oder?

Mittwoch, 23. Juni 2010

Sonntag, 13. Juni 2010

BallackObama und andere


So einen User gibt es im Twitter. Ich fand den Namen witzig.
Wenig witzig wird es in eine halbe Stunde, wenn die Mannschaft ohne Ballack spielen wird. Die WM beginnt für mich erst heute.

Papa sagt, keine Chance für den Titel. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Und wenn ein Wunder geschieht, dann würde die Freude mehrfach sein, oder? Das wäre auch eine Option.

Die WM-Wahn hat mich untypischerweise erreicht. Kleine Fähnchen auf den Autos vermitteln unbeschreibliches Wir-Gefühl. Man suche ein gemeinsames Lied und noch was, - wozu? Kleine Trikolore im jeden zweiten Auto packen es schlicht an.

Freitag, 11. Juni 2010

Kleine Siege in der Küche

Ich habe zum ersten Mal im Leben einen eigenen Joghurt "hergestellt". Voll von Neugier und Vorfreude sprang ich heute Morgen aus dem Bett und lief zur Thermosflasche, die in einer grünen Fleecedecke umgewickelt war. Die grüne Farbe sollte unter anderem auch die Bioqualität vom Joghurt extra betonen ;) Das Rezept ist simpel wie alles geniales: 1 Liter Milch bis 40 Grad hitzen, mit 125 gr von purem Joghurt zusammenmischen und 7-10 Stunden stehen lassen. Natürlich gibt es tausende Variationen der Zubereitung, einfach mal ausfindig machen. Aber als Neuling in der Lebensmittelchemie bin ich mit dem Ergebnis zufrieden. Angenehmer, ein wenig flüssiger und milder Joghurt zum Frühstück.

Montag, 7. Juni 2010

I will love you on monday

Am besten hätte ich diesen Tag aus meinem Leben wegstreichen können. Kumulierte Wochenendeanstrengungen machen mich am nächsten Tag fertig. Mental tot war ich schon gestern in der Nacht, als ich ein Blog von einem russischen Mathe-Professor aus der Manchester-Uni gelesen habe. Jedes Mal, wenn ich so was höchstintelligentes treffe, fällt meine Selbsteinschätzung gravierend runter. Gott sei Dank, es gibt (hoffentlich) noch Zeit zur Selbstentwicklung.
Fast eine Stunde am heutigen Nachmittag widme ich dem Thema - Körperschaftsteuer. Und zwar konnte ich nicht den Unterschied zum Einkommensteuer kapieren. Erst danach habe ich es im Leo auf Englisch übersetzen lassen und Seelenzweifel wurde gestillt. Corporate income tax und tax on income - the simplest.
Heute stehen auch Präferenzmaßnahmen für mich auf der Agenda. Es gibt in dieser Welt sogenanntes Gebot der Meistbegünstigung. Abweichungen davon sind streng verboten. Aber, direktes Zitat (zoll.de): "Sie sind aber ungeachtet dessen im Rahmen genau definierter Ausnahmen zulässig." Und die Ausnahmen sind nicht andere als zahlreiche Listen der Präferenzabkommen. So ist das immer. Regeln für die einfachen, Ausnahmen für die priveligierten.
Hiermit enden wir unsere tägliche Philosophie-Stunde. Danke fürs Mitlesen.

Dienstag, 1. Juni 2010

Primitiv

Am Morgen lese ich ein Lehrbuch zum Eventmanagement. Auszug aus dem Kapitel für erfolgreichen Sloganaufbau (frei zitiert): Sprechen Sie Gefühle an!
Beispiele: Überleben mit Antibiotika! Krebs - Gefahr für uns alle!
Das Testament ist nicht neu. Früher Prämisse von der sophisticated Markenführungslehre gehen in die Massen, in den Veranstaltungsmanagement.

Vorher las ich bei einer MBA-Studentin in Rotterdam, die für Mittal in Luxemburg tätig ist, dass sie mal mit einem "normalen" Google-Mitarbeiter in der Gruppe studiert hat. Bei einer Semesterarbeit sollten sie sehr spezifische Reinigungsmittel im B2B-Bereich verkaufen (theoretisch natürlich). Und wenn alle Mitstudenten (im Leben erfolgreiche Manager, die den Toplevel bestreben) versuchten, auf die exzellenten Merkmale vom Produkt zu konzentrieren, um Kunden zu begeistern, schlug ein scheuer Nerd von Google vor, den Angstknopf bei Zielkunden zu betätigen. Ohne diese Reinigungsmittel sollte man in den Fabriken ab sofort eine tödliche Krankheit bekommen. Und sie haben es prima kommuniziert. Die Gruppe bekam die beste Note.

So läuft es auch im richtigen Geschäft. Uns verkauft man unsere ideale Vorstellungen über uns selbst. Man nutzt unsere Gefühle. Wir werden so primitiv von Emotionen geführt. Homo sapiens primitivus unglaublichus.

Here am I, lost and forgotten

Ich bleibe immer noch in der Nach-Grand-Prix-Laune. Ganz zufällig habe ich das Lied vom russischen Sänger gehört und nun habe ich einen zusätzlichen Ohrwurm in meiner tollen Kollektion. Die Ballade ist schön, sein falsches Akzent ist witzig, die Band ist sympatisch.

Heute bin ich auf einen interessanten Spruch gestoßen. Und der lässt sich gelten. In der Medienwelt sollte es einen Regel geben: "Gute Nachrichten sind keine Nachrichten". Ich halte (mindestens ehrlich versuche) eine eigene Psychohygiene schon lange Zeit und verzichte deswegen von Nachrichten im Fernseher und bevorzuge den Text ohne Bilder. Einmal wollte ich mich sogar von allen Nachrichten distanzieren, mit dem Absicht "Was Schlimmeres erfährt man sowieso ohne extra Bemühungen meinerseits". Am nächsten Tag starb Michael Jackson. Ich nahm es als Zeichen wahr und reduzierte nur die Nachrichtenmenge. Heute habe ich meinen üblichen ruhigen Tagesablauf unterbrochen und habe den Inhalt der Nachrichtenagenturen-Webseiten studiert. Ich frage mich nun: Wie kann die Menschheit weiterleben? Wir sterben alle doch! Vermutlich bald.

Passend zum Thema ist auch das gestrige Buch von meiner Mama. Über den Rechtsanwalt. Bin beim Lesen ein wenig weitergekommen (plus 10 Seiten...in der Grundschule hatten meine Pädagogen was verbockt). Wie schon gesagt steht der junge 54-jährige Mann am Rande seiner physischen und psychischen Kräfte. Im Beruf hat er alles erreicht. Das Leben ringt sich um das Perfektsein. Schließlich hat er einen Herzanfall. Nach der Reha steigt er aus, verkauft sein Haus und sein Ferrari (sehr wichtiges Detail!) und wandert nach Indien aus. Die Erzählung fand ich persönlich nicht Nobel-Literaturpreisreif, aber das könnte in der nicht gelungenen Übersetzung liegen. Ich lese auf Russisch (wer spendet mir fremdsprachige Bücher?).
In Indien reist er durchs Land, lernt viele Leute kennen, entdeckt in sich ein anderes "Ich" und entscheidet sich im Weiteren, die weisesten Lehrer zu suchen. Sie leben oben in den Bergen. Nach 10 Tagen des Fußmarsches ohne Essen und Wasser findet er sie. Da bleibt er für eine gewisse Zeit und wird richtig belehrt.
Das war ein kleines Vorwort zum nächsten Gedanke. Mönche in den Bergen sollten die Geheimnisse des glücklichen Lebens wissen. Das erste größte Geheimnis ist es, das Bewusstsein sauber zu halten. Man vergleicht im Buch unser Bewusstsein (englisches Mind passt besser, sorry liebe deutsche Muttersprachler) mit dem Garten, der außerordentlich gepflegt ist und wo die schönsten Blumen blühen. Negatives (sprich Nachrichten: Israelis wollten die türkischen Boots bis zum letzten versenken sehen, Ölpest ist katastrophal, neue Vulkans werden die Weltwirtschaft bald paralysieren, die Finanzkrise hat kein Ende, immer mehr Krebskranken, immer mehr Vergewaltiger, immer mehr religiöse Fanatiker, die Welt ist übergewichtig und hat keine Nahrung für oversized und steigende Bevölkerung, die Sonne ist nicht mehr warm, die Ozonschichten werden immer dünner...) ist es, als ob man Steine auf die schönsten Blumen wirft. Als ob man in den schmutzigen Stiefel sie zertritt. Weise Inder raten uns ab, das Negative ins Innere reinzulassen.
Von mir - ja, stimmt. Wir sterben sowieso. Lass uns bis dahin glücklich leben.