Montag, 28. Dezember 2009

Über die Witchi-Watchi-Laune hinweg...

***Sehr persönliche Dinge, die man gern nur für Freunde sichtlich macht, leider ist es hier nicht machbar; daher sind die Anonyme automatisch auch meine Freunde***

Im November bin auf eine feine Erkenntnis gekommen: aus der Sicht der 10-Jährigen Aigul befinde ich mich nun in meiner Zukunft. Obgleich bemühe ich mich darum, die weiteren Zukunftssteine zu legen. Und das ist ein Kreislauf, der nur mit dem Tod endet. Schon als Kind habe ich eher für die Zukunft gelebt, als ob die Gegenwart nicht existiere. Dafür fiel es unheimlich schwer, auszusprechen oder festzulegen, wenn etwas im Alltäglichen wunderschön war oder im Inneren atemberaubende Glückseligkeit herrschte. Ich habe immer versucht, "the best moment of my life" auf die weitere Zukunft zu verschieben, damit die Hoffnung auf was Besseres bleibt. Oder hatte Angst, das Glücksgefühl preiszugeben, es sei denn, es könnte wegfliegen.

Man weiß aber nie, wenn das Ende kommt, dann gehen alle innerliche Gedanken und Glücksgefühle verloren. na, schreib mal los Deswegen habe ich angefangen, mein wahres Glück zu gestehen, den Lieben schon heute für alles zu danken, nicht zu fürchten, zu sentimental zu wirken.

Also, während der vergangenen Weihnachtsfeierlichkeiten in Leipzig war ich sehr glücklich. Vielen herzlichen Dank dafür:
(Da ich ein Bullet-Points-Fan bin, werde ich meinen Gedankenfluss folgenderweise strukturieren)

1) Für Wiedersehen/Abschied. Meiner Theorie nach, das ist das wahre Leben. Man trifft sich, man verabschiedet sich. Habe mich riesig gefreut, am Bahnhof Marie und Jenny zu sehen, da ich u.a. Marias beste Freundin schon lääängst kennenlernen wollte. Oder bei der Abfahrt. Auf dem gestaubten Zugfenster bleibt angeblich noch lange mein Fingerdruck. Simpel fantastisch.

2) Für Wiedertreffen von Familie Reinhardt, Johanna, Frank. Das war super-super schön. Man sieht sich nach einem Jahr wieder und feststellt, wie man so alles in der Zeitspanne erledigen kann: im Inneren gleich bleiben, im Äußeren schöner werden.

3) Für Geschenke. Ich "use" meinen ersten Moleskine schon heftig. Die Matryoshka-Fleecedecke könnte ich, wenn es gesellschaftlich zu akzeptieren war, als Kleidung a lá indische Sari tragen. Leckere belgische Schokolade hat mich gestern von der Notwendigkeit die Hähnchenleber zu essen gerettet. Ich freue mich über sie sehr. Aber all die Geschenke haben eine andere Bedeutung für mich. Es geht vor allem um die Aufmerksamkeit. Danke für Ihre Zeit an mich zu denken, für die Mühe und Energie, sie auszusuchen.

4) Für tausende kleine Dinge
- beim Eislaufen: dreimal Schlittschuhe wechseln zu gehen, danke!
- Johanna mit der Tatsache fast erschrecken lassen, dass ich mit 23 meine erste Halskette bekomme;
- für lange und interessante Frühstücke;
- für Morgenjogging beim Sonnenschein;
- für die Reportage zur japanischen Küche nach dem Bad (zu raten, was im Satz zu betonen ist ;)
- für Schwester-Shoppen-Gehen;
- für märchenhafte Klöße, magisches Eis (davon folgt schon ein Trend: in einem Jahr esse ich durchschnittlich 1,5 Mal Eis - letztes Mal zu Weihnachten 2008, in Ljubljana im Juli 2009 und wieder zu Weihnachten. Es lohnt sich einfach, das ganze Jahr zu warten, um beim Bürgermeister Eis zu essen :) Danke.
- für Reiseerzählungen von Marias Mama. Da fühle ich mich so klein, mit all meinen Sorgen 150 km entfernt zu einem Trip aufzubrechen. Man reist 5000 km im Bus, fliegt nach Afrika, gewinnt unglaubliche Eindrücke. Respekt und danke!
- für die Möglichkeit, Sachsen wieder zu genießen. Diese familiäre Weite, diese Wolken, diese Sonnenuntergänge!
Nun kommen die visuellen Nachweise:



Mein Lieblingsfoto



Überrascht und fröhlich erschlagen

(c) Maria

Holy ;)

(c) Kai

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