Mittwoch, 11. September 2013

Weekly

Wir haben neulich ein Ritual entwickelt. Sonntags abends besuchen wir den Großvater und lassen unsere Woche beim gemeinsamen Abendessen ausklingen. Jedes Mal stellt er die Frage zur vergangenen Woche: was gab es Besonderes, was wurde erlebt, was besucht. Das gilt für mich jetzt als inneres Audit für verbrachte Zeit. Keine tiefe Reflexion, nein, nur ein Check Point, wie ich meine globalen Ziele im Alltag erfülle oder eben nicht. Letzte Tage wache ich morgens auf und motiviere mich in den regnerischen Tag mit "Was erzählst du bloß am Sonntag, steh auf und mach".

Am letzten Sonntag konnte ich auf einmal meine Woche nicht wiedergeben: Arbeit, Sport, Schlaf. Mal 5. Was Außergewöhnliches? Nein. Das hat mich erschrocken. Lebe ich so langweilig? Im Nachhinein konnte ich drei Highlights trotzdem finden: ein Abendessen beim Italiener (furchtbar!), ein Kurztrip nach Hamburg (schön hektisch!) und Kopfschmerzen, die ich seit langem nicht hatte.

Den neuen Italiener haben wir über Google Maps gefunden und positive Referenzen ebenfalls da gelesen. Leider hat es nicht gestimmt: die Qualität der Gerichte war mittelmäßig, dafür waren die Preise relativ hoch. Und die ganze Atmosphäre war nicht so meins. Es war laut, mit keiner Liebe zum Detail und mit niedrigen Decken (ja, das nervt meine 160 cm unheimlich). Fazit gezogen: nicht jeder Tipp im Internet ist glaubwürdig.

Hamburg ist inzwischen eine meiner Lieblingsstädte geworden. Ein Symbol für Hafenlogistik, Bodybuilding und Steaks (wieder Essen, sorry!). Diesmal hat uns die Navi wegen Staus über Hafencity geführt, und ich war beeindruckt. Ein Nord-Flair und viel Neubau. Ein bisschen Astana-Gefühl habe ich auch bekommen. Die Elbphilharmonie (Elphi) ist schon gut zu erkennen. In der Starbucks-Filiale habe ich zufällig meine Bekannte getroffen. Sie ist im April nach Hamburg zum Studium gezogen, so viel zur Millionenstadt.

Das war im Großen nicht so eine schlechte Woche, ganz im Gegenteil.



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