Sonntag, 31. Juli 2011

Ramadan 2011

In Allah we trust.


und in Fleiß hoch 1000.

Letztes Jahr hatte ich die beste Vor-Fastnacht in Leipzig. Dieses Jahr habe ich versucht, die Thailänder in der Karaoke-Bar indiskret zu konvertieren. Viel gesungen, oder geschrien, starte ich den besten Monat mit viel Hoffnung auf eine produktive Zeit. Man muss leiden, man muss lernen vieles loszulassen.

Na, amen.

Samstag, 30. Juli 2011

Psychologist

Als Abschiedsgeschenk aus meiner alten Wohnung schleppte ich 10 Hefte der Zeitschrift "Psychologie heute" mit. Nach dem siebten geschluckten Heft war ich fest überzeugt, ich könne Therapiestunden geben. Natürlich habe ich mich erst behandeln lassen. Ja, für einen Psychotherapeut könnte ich theoretisch einen soliden Jahresumsatz generieren: hypochondrische Gene sind in mir präsent. Ich ähnele mich doch komplett meiner Mutter! Schon jetzt kann ich mir vorstellen, wie meine Kinder mir verbieten werden, etliche Gesundheitsprogramme anzuschauen. Fast in jedem Artikel, die ich gelesen habe, konnte ich Symptome in mir wiederfinden. Warum berufstätige Frauen sich ausbremsen - ja, passt!; Schlafstörungen - habe ich auch; das Leben der Introvertierten - Stille ist mein best friend; Rabentöchter - Gott, ich muss nicht vergessen, Mama anzurufen; Schönheitswahn - ja, als Nachweis - die Kontoübersicht mit allen Abbuchungen von berühmten Drogerie- und Parfümerieketten, Narzissmus, Essstörungen, Burnouts, Zukunftsängste...
Eine Woche später, als wir auf einen verspäteten Flug warteten, sagte ein Kollege auf die "Psychologie heute" in meinen Händen ironisch blickend: Aigul, pass auf, meine Frau hat dies ein Jahr abonniert, ne ziemlich böse Sache ist dieses Magazin.
Irgendwie glaube ich ihm.

Macht und Ohnmacht

An diesem Freitagabend im Supermarkt dachte ich, dass keine Brejviks und andere besessene Egoisten (ja, Terror ist die stärkste Verkörperung des unverschämten Egoismus) mit ihren Ideen und Taten gefährlich sind, sondern tausende junge Leute auf dem Kontinent, die freitags und samstags vollgepackt mit Alkohol aus den Discounters gehen.

Montag, 25. Juli 2011

Desperate Housewifchen

1) Ich habe heute echt überlegt, die Handschuhe anzuziehen. Oh, wie schön ist Mitte Sommer in Stiefeln und im ständigen Regen!

2) Countdown started: nur noch eine Woche bis zum Fasten. Für die ersten sieben Tage habe ich schon im Vorrat gegessen. Budda schütze Thai Express!


Ich weiß nun wirklich, was das Sicherheitsgefühl ist. Solange ich die Visa-Karte (die von Kasachstan aufgeladen wird, Allah schütze meinen Bruder und sein Business!) und Thai Express oder noch einen Chinese um die Ecke betriebsbereit habe, bin ich in der Sicherheit!

3) Natürlich habe ich mir viel kulturelles für das Wochenende vorgenommen: drei Bücher bis zum Ende lesen (eins ist wirklich klasse!), für die Arbeit recherchieren, einen Film anschauen, Mails beantworten. Stattdessen war ich spazieren (Sales sind fast um!), Sport (ich trainiere für den nächsten Monat, wenn ich vor dem Sonnenuntergang ins Fitness-Studio kaum schaffen werde) und Haushalt. Heute war ich fast 5 Stunden dabei, die Sachen auszusortieren, zu bügeln und jedes cm zu putzen. Danach alles schnell fotografiert, bis der Boden noch geglänzt hat und an die Mama-Papa weitergeschickt. Warum kann man bloß diese Sauberkeit nicht einkonservieren.

Freitag, 15. Juli 2011

Wutausbruch und Selbstleid

Meine Mama sagt über mich, ich habe eine paranoidale Fähigkeit, unadäquate Idioten auf meinem Lebensweg zu treffen. Hoffentlich, es funktioniert nach dem Weltprinzip, dass sich die Gegensätze ziehen, aber bitte nicht anders! Als Magnet für unreife und in Komplexen ertrunkene Seelen wartet die Gefahr auf mich fast an jeder Ecke. Ich muss mich wirklich davon irgendwie autogen abtrainieren. Gefahr, geh weg!

Noch eine Erkenntnis. Manchmal speichere ich bei neuen Leuten ihre Telefonnummer nicht im Telefonbuch. Ich merke ungefähr die Zahlen in der Nummer oder rufe wenn nötig alte Sms oder Historie ab. Und das ist prädestiniert! Da meisten davon verlassen mein Leben. Also, merkt euch, vll. habt ihr auch solche Symbole bei alltäglichen Dingen.

So, nun kann ich erleichtert die vierte Tasse Kaffee trinken (frühe Vögel sind wirklich koffeingefährdet).

Donnerstag, 7. Juli 2011

Why life goes so quickly.

Arbeite von 8 bis 21 Uhr. Statt Kuchen erlaube mir doch eine Tasse Cappuccino mit diesem leckeren chemischen Kakao oben drauf. Kakao wird in Form vom ersten Buchstabe des Hotels gesiebt.
Im Zimmer stelle das Akku vom Handy aufzuladen und beantworte schnell die eingegangenen Sms mit der Bitte nicht anzurufen. Roaming ist eine böse Sache.
Nehme ein sehr heißes Bad. Im Fernseher läuft die russische Musiksendung. Ich erlaube mir ins heißes Wasser zu tauchen, das trocknet die Gesichtshaut unglaublich, aber was soll's. Feliz cumpleanos. Und danke, lieber Gott, für dieses Jahr.

Sonntag, 3. Juli 2011

Zaubereien

Ich wollte nur paar Bilder für Jenny machen.
Schrottablage, Hochofen, also, was Mädels so gerne haben.
Ich nahm mein Telefon und auf einmal lächelte die Handykamera zu und verwandelte alles in einer farbenfrohen Welt.
Im Büro waren mind. fünf Schmetterlinge.
Die Wagen der ersten Monopolisten dufteten nach Sommerblumen.
Die ortodoxe Kirche sendete meiner muslimischen Kamera tausende Liebesfluiden.
Mad world :)