Montag, 12. April 2010

Pride und prejudice dem Sonntag gegenüber

Ich hasse im Großen den Tag – Sonntag. Aber das verhindert nicht, von einem perfekten Hasstag zu träumen. In diesem vollkommenen Leben stehe ich vor dem Sonnenaufgang munter auf und breche mich auf, am Mainufer zu joggen. Nach 1,5 Stunde Jogging komme ich nach Hause zurück, bade (!) und esse ein wenig. Dann spüle ich SOFORT und mache bis Mittag horizonterweiternde Sachen wie z.B. Sachliteratur lesen, Französisch lernen, Atemtechnik üben, Emails schreiben, die in meinem Posteingang liegen. Um 13 Uhr koche ich mir gesundes Essen und danach gehe ich lange spazieren, da die Bewegung nach der Mahlzeit der Verdauung gut tut. Ein wenig müde kehre ich zurück, trinke grüner Tee und gucke maximal 30 Min. fern. Dann mache ich Stretching und lerne neue Übungen aus meinem Pilates-Buch. Am Abend koche ich wieder, gehe eine Stunde Inline skaten, tue wieder was für die Entwicklung der Weltanschauung und gehe früher ins Bett.
Was man tatsächlich hat:
Ich schlafe bis 10:34. Noch 30 Min. überzeuge ich mich, endlich aus dem Bett zu kommen. Danach esse ich fast alles auf, was Kohlenhydrate enthält und im Kühlschrank vorhanden ist. Da Essen selbst so viel Energie verlangt, habe ich keine Kraft mehr, dem Geschirr meine Aufmerksamkeit sofort zu schenken. Ich lege mich wieder ins Bett und versuche, was Vernünftiges im Fernseher zu finden, was, natürlich, Horizont erweitern mag. Weiß leider nicht, wie der Promi-Klatsch und die Review der Bundesliga-Spiele dabei mitmachen. Danach lese ich zum X Mal „Stolz und Vorurteil“, bis Mr.Darcy endlich der Elizabeth seine Gefühle offenbart. Zufrieden damit esse ich am Nachmittag zu Mittag! Da es aber so spannend ist, wie sich die Geschichte im Roman weiterentwickelt (!), lese ich die weiteren 140 Seiten bis zum Ende. Ich lese grundsätzlich immer im Bett. So, fast den ganzen Tag im Bett. Ich nenne solche Tage „my personal Shabbat“. Ein wenig Sport könnte nicht schaden. Ich gehe zum ersten Mal skaten und stelle fest, dass mein Haus sich auf dem Berg befindet. Stelle erstmal fest, als ich blitzschnell runterrolle und hoffe, dass auf meinen Weg kein Auto oder Person kommt. Und sicher bin ich drauf gespannt, wie ich bremsen werde. Ich bremse ein wenig unelegant und habe auf dem Knie die erste Wunde nach bestimmt 13Jahren. Nach 15 Minuten des Theaterstücks der überschätzen Fähigkeiten krieche ich mich zurück und aus Frust esse ich die letzte vorhandene Nahrung auf.
Um einen Ausgleich zu finden, putze ich mein Zimmer und Bad. Danach sitze ich zufrieden vor dem Fernseher und träume inzwischen von einem Mr.Darcy und einem Astana-Besuch.

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