Donnerstag, 24. September 2009

no name

Manchmal habe ich Kopfschmerzen. Da öffne ich immer mein Outlook und versuche, die Software endlich mal richtig einzustellen. Da taucht automatisch mein MSN, wo ich zu meiner Überraschung Kontakte habe. Einige Kontakte schreiben mich dann an. Meine erste Meldung lautet immer "wer bist du denn?" Nur einen geringeren Teil kenne ich persönlich, die andere füge ich nur hinzu, da ich für schade finde, dass die Personen, von wem ich eine Freundschaftsanfrage abgelehnt habe, mit ihrem Selbstbewusstsein dann nicht klar kommen. Oh nein, ich möchte damit nicht sagen, dass ihr Ego von meinem Verhalten abhängt, nur die kleine Tatsache, das jemand deine Anfrage ignoriert, könnte doch bitterlich werden. Dann meldet sich heute wieder eine gelangweilte Seele zu meinem online-Status. Nach 5 Minuten habe ich erfahren, wer er ist, wie ich in seiner Liste gelandet bin. Wir waren sogar "Freunde" in facebook. Der findet mich wieder da und ich kann nun seine Seite besuchen. Da fällt mir sofort ein, dass er keine persönliche Fotos hat, wo sein Gesicht verewigt wurde, sondern eine Menge von Fotos von teuren Autos. Aaahhh...langweilig...könnte noch mal 100 Bilder vom Urlaub aus der Dominikanischen Republik reinstellen, paar Fotos von seinen Ferienhäusern in Süd-Frankreich...Nun aber werde ich gespannt, ich nehme mir vor, den Armen zu enttarnen. Wie kann ein Student mit 25 drei Autos haben: Porsche Carrera (2009), einen schicken BMW und noch einen Renault Megane zum Alltagsgeschäft (ok, das kann man noch preiswert anschaffen)? ich bin bored und stelle viele Fragen. Da schlägt mir der Unbekannte vor, die Autos von 1970, 80 kaufen, die passen gerade sehr gut zum knappen Studentenbudget...ja,klar!
Dieses ständiges Vormachen überall kann gut auf die Nerven gehen. Man kann ja im Endeffekt seine Alfaromeos jenseits des Grabes nicht mitnehmen.
Neulich hat mir meine Mama eine Fabel erzählt. Ein alter Mann war tödlich krank und teilte dem Sohn seinen letzten Wunsch mit, in Socken begrabt zu werden. Und als er es sagte, starb er. Es gibt bestimmte Rituale zur Bestattung im Islam. Da organisierten die Verwandten alles Notwendiges und wollten den alten Mann in einen weißen Stoff einhüllen. In diesem Moment erklärte der Sohn den Papas Wunsch mit Socken. Alle waren dagegen, weil es den Ritualen widersprach. Auf einmal kam der Freund von dem alten Mann und überreichte den Zettel dem Sohn. Da konnte er lesen:
"Mein lieber Sohn! Siehst du, man kann nichts in andere Welt mitnehmen, sogar die Socken".
Da steckt eine gewisse moslemische Ironie, aber stimmt doch.
ich gehe mal off und mache was Vernünftigeres als die Welt zu verbessern.

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