Montag, 8. März 2010

Alles in einem



Alles ist nun gedreht.
Vieles ist anders und ich freue mich auf das kommende Neue. Neue Jahreszeit, neues Jahr, neuer Beginn. Im Zuge der neuen Lebensbedingungen bin ich irgendwie von der Welt abgekapselt und das ist auch gut. So viel Zeit zur Selbstreflexion. Schöne, aufregende Zeit mit langen Denken und Nachdenken. Ich schreibe auf, was ich vorhabe. Mit Bullet-Points. Das Gelingen hängt von mir ab, nämlich, davon, ob ich Allah überzeuge, dass ich es wirklich intensiv und stark genug wünsche. Oder soll ich mich selber überzeugen und von der störenden Außenwelt trennen lassen, die manchmal dran zweifelt. Und dann strahle ich diese unglaubliche Energie des Vorhabens automatisch so intensiv aus, dass der Himmel sie netterweise empfängt. Ohne weitere Nachfragen in Form von verzweifelten Nächten und Selbstgespräche.
Mein Papa schlägt mir vor, meine Alltagsgedanken aufzuschreiben. Das tue ich auch. Ab heute. 2 Tage landen auf 8 Seiten, Schriftgröße 12, Zeilenabstand normal. Ich nehme es mir vor, den ganzen Februar zu dokumentieren. Und jeden Tag im März. Mit der Zeit werde ich sie ins Deutsche übersetzen, aber nur die Highlights. Für die Family soll ich die Gedankenwelle oder eher den chaotischen Fluß vorfiltern, sonst gibt es Sorgen.
Ich skype kurz am Samstag mit den Eltern. Wir reden 30 Minuten und das war´s. Was konnte ich vorher täglich meiner Mama mind. 20 Minuten lang so alles erzählen? Nun lernen wir beide, uns kürzer zusammenzufassen und nur das Wichtigste rüberzubringen. Es klappt.
Ich lese alles, was so in meinem Laptop gespeichert wurde unter dem Label „Irgendwann im nächsten ruhigeren Leben“. Der Computer ohne Internet erinnert mich an die Kranken, die in Koma liegen, künstlich atmen, werden ernährt, und wenn man häufiger das Wort „Euthonasie“ zum Ausdruck bringt. Ich las alle Dateien, die ich zur besseren Zeiten abgelagert habe. Spannend. Am Samstag las ich Jennys Reiseeinträge aus Indien, und wurde von diesem Gefühl of travelling so begeistert. Die Maßstäbe waren zwar unterschiedlich, aber direkt danach ging es in die unbekannte Innenstadt zum Erkunden, womit man hier atmet. Kalt.
Am Sonntagabend lese ich dann meine Eingangskurznachrichtenbox komplett durch. So kann ich viele Ereignisse wiederaufbauen. In meinem alten Handy habe ich in besten Zeiten bis 100 Sms gespeichert, da es mir schwer fiel, die alle zu löschen. Sie waren ein Teil von meinem Leben, vom vergangenen, aber trotzdem. Dann wurde das Handy gestohlen. Ich nahm es ernst und fing an, dem Symbolismus näher zu kommen. Seitdem speichere ich im Handy nur das Wesentlichste. Nur das Wichtigste, das Essentionellste, das Allerbeste. Ich beschränke mich auf die Anzahl von 15. Schwierig.
Mein erster Wunsch in der neuen Woche ist es, keine Nachrichten mehr zum Kindermissbrauch hören zu dürfen; den Schnee im nächsten halben Jahr und ausschließlich bis Dezember, 2010 nicht mehr zu sehen; länger über Ylang-Ylang-Duft der neuen Creme zu freuen; und bis Wochenende geduldig die Tage zu zählen. Ich warte so sehr drauf.
Je t’aime you all, meine bekannte LieblingsleserInnen.

07.03.10

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